Schließungspläne der Automobilzulieferers ZF-Beschäftigte in Eitorf geben nicht auf
EITORF · 300 ZF-Mitarbeiter haben am Freitag vor dem Eitorfer ZF-Werk gegen die Schließungspläne des Automobilzulieferers zu protestieren. Am Mittwoch wollen zahlreiche Mitarbeiter zu ZF nach Schweinfurt reisen, um vor dem dortigen ZF-Standort zu demonstrieren.
Rund 300 ZF-Mitarbeiter, darunter auch Beschäftigte des Standortes Ahrweiler, haben sich am Freitag vor dem Eitorfer ZF-Werk getroffen, um bereits zum zweiten Mal gegen die Schließungspläne des Automobilzulieferers zu protestieren. Wie bereits berichtet, hatte die Geschäftsführung des ZF-Konzerns in Friedrichshafen Ende September angekündigt, dass sie das Eitorfer Werk, in dem Stoßdämpfer hergestellt werden und etwa 700 Mitarbeiter beschäftigt sind, bis Ende 2025 stilllegen will, weil es nicht profitabel arbeite. Mit Banneraufschriften wie „Wir zeigen Gesicht für die Zukunft von ZF in Eitorf“ und „Zukunft für ZF – Weil Mama und Papa Arbeit brauchen“ sowie Trillerpfeifen machten die Beschäftigten ihrem Frust über den möglichen Verlust dieses Standortes des weltweit agierenden Autozulieferers Luft und marschierten vom ZF-Werk zu einer Kundgebung auf dem Eitorfer Marktplatz.
Nach wie vor denke man nicht an Sozialplanverhandlungen, die von der Konzerngeschäftsführung angepeilt werden, sagte Michael Korsmeier, Geschäftsführer der IG Metall Bonn/Rhein-Sieg. „Wir wollen erst mal zurück an den Verhandlungstisch, um über eine Zukunft des Standortes zu sprechen“, sagte Korsmeier. Deshalb gelte es auch, sich zu zeigen und den Druck zu erhöhen. So werden laut Korsmeier zahlreiche Mitarbeiter am kommenden Mittwoch nach Schweinfurt reisen, um vor dem dortigen ZF-Standort zu demonstrieren. „Dort findet an diesem Tag eine Aufsichtsratssitzung statt. Die Schließung des Eitorfer Werks muss nämlich erst noch genehmigt werden, und diese Genehmigung wollen wir verhindern“, sagte Korsmeier. „Am Mittwoch wird es deshalb am Eitorfer Standort nur eine Notbesetzung geben“, fügte der Eitorfer ZF-Betriebsratsvorsitzende Heiko Höfer hinzu und bestätigte, dass mittlerweile in sämtlichen deutschen ZF-Standorten von den Mitarbeitern Mehrarbeit verweigert wird. „Vielleicht sollte die Konzernleitung auch mal an die Menschen denken, die hier leben und arbeiten und nicht nur an den Profit“, sagte Tinur Özyurt, seit 22 Jahren in Eitorf für ZF als Pförtner und Betriebssanitäter tätig.