Weco in Eitorf Zum Werksverkauf standen tausende Feuerwerksfans an

EITORF · Es ist 6.30 Uhr am Samstagmorgen. Die Straßen sind noch menschenleer. Nur auf der Bogestraße staut es sich. Autofahrer mit holländischem Kennzeichen, aus Dortmund oder Bergheim versuchen, noch einen Parkplatz an der pyrotechnischen Fabrik Weco zu ergattern. Sie sind spät dran für den Werksverkauf, der offiziell um sechs Uhr beginnt.

 Rund 2000 Feuerwerksfans aus ganz Deutschland kommen zum Werksverkauf.

Rund 2000 Feuerwerksfans aus ganz Deutschland kommen zum Werksverkauf.

Foto: Christine Siefer

Die eingefleischten Feuerwerksfans stehen schon seit Mitternacht vor den Toren. Kurz vor der Öffnung ist die Schlange mehrere hundert Meter lang. Sie alle stehen für ein sogenanntes Überraschungspaket an. Darin befinden sich Raketen, Feuerwerksbatterien und Kinderknaller, die bei Weco übrig geblieben sind. Die kleine Kiste gibt es im Werksverkauf für 30, die große für 50 Euro. Ein Schnäppchen, für das die Freunde des Silvesterspektakels weite Fahrten und lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

Auch die 21-jährige Katharina Knoch hat sich mit ihrem Bruder Maximilian und seinem Freund Sören Muthmann, beide 19 Jahre alt, die Nacht um die Ohren geschlagen. Sie gehört zu den wenigen Frauen in der Warteschlange. "Ich tue das meinem Bruder zuliebe", erklärt sie. Dafür seien sie um 22 Uhr in Bochum losgefahren, seit halb zwölf stünden sie in der Schlange.

Kurz vor sechs: Endlich setzt sich die Menschenmasse in Bewegung. Drängelgitter verhindern, dass zu viele Personen auf einmal auf das Gelände kommen. Zudem teilen die Weco-Mitarbeiter die Wartenden in kleine Gruppen ein, die in die abgesperrte Ausgabezone vorrücken dürfen.

Es werden maximal drei Pakete pro Person verkauft. Dadurch können die Freunde aus Bochum neun Kisten mitnehmen. "Ich habe auch noch Feuerwerk im Internet bestellt und insgesamt rund 1000 Euro ausgegeben", sagt Sören Muthmann. Weco bietet seit diesem Jahr einen Onlineversand an. Vor allem Profiartikel werden dort vertrieben. Ebenso wie im Verkauf dürfen auch die Onlineprodukte nur an den letzten drei Werktagen des Jahres ausgehändigt werden.

"Da es sich um Gefahrgut handelt, sind die Pakete besonders stabil und werden von geschulten Spediteuren transportiert", erklärt Weco-Sprecher Oliver Gerstmeier. Das sei vor allem bei größeren Mengen wichtig, dann bestehe auch eine Kennzeichnungspflicht. Um 10.30 Uhr sind die rund 3000 Überraschungspakete ausverkauft. Eine Gruppe aus Gießen hat ihre 23 Pakete im Anhänger verstaut. Sie versorgen damit ihr gesamtes Dorf. Müde geht es zurück in die Heimat.

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