Kommentar zur EU-Gebäuderichtlinie Mehr Augenmaß

Meinung · Das Europa-Parlament schickt einen zugespitzten Richtlinien-Entwurf zur Energie-Effizienz von Gebäuden in die nächste Verhandlungsrunde, der Millionen Eigentümern vor allem von älteren Immobilien den Schweiß ins Gesicht treibt. Sie sollten im Ergebnis weniger Zwang erleben und mehr Überzeugung entdecken.

 Flaggen der Europäischen Union wehen im Wind vor dem Berlaymont-Gebäude der Europäischen Kommission in Brüssel.

Flaggen der Europäischen Union wehen im Wind vor dem Berlaymont-Gebäude der Europäischen Kommission in Brüssel.

Foto: dpa/Arne Immanuel Bänsch

Der eigene Wohnraum ist nicht irgendeine Ware. Freilich ist es lange her, dass ein freier Mensch, wie im Wilden Westen, ein Land besitzen, einen Baum fällen und sich daraus eine Hütte bauen konnte, ohne dass es die Allgemeinheit etwas angeht. Längst gibt es ein ausgefeiltes Nachbarschaftsrecht ein detailliertes Feuerschutzrecht und natürlich auch Mindestanforderungen an dichte Fenster, schließende Türen und gedämmte Wände. Dennoch löst jeder Eingriff in den individuellen Wohn- und Lebensraum des Menschen leicht Emotionen aus. Die EU hätte die Aufregung um ihre Gebäude-Effizienzrichtlinie daher voraussehen können.