Kommentar zum Wohnungsmarkt für Senioren Altersgerechte Angebote

Meinung | Bonn · Senioren könnten es in Zukunft auf dem Wohnungsmarkt besonders schwer haben, besagt eine neue Studie des Pestel-Instituts. Deshalb braucht es gerade für sie bezahlbaren Wohnraum. Doch genauso müssen qualitativ hochwertige Angebote her. Ein Kommentar.

 Rollator und Elektromobil vor einer Wohnung: Laut einer Studie werden bezahlbare Seniorenwohnungen Mangelware.

Rollator und Elektromobil vor einer Wohnung: Laut einer Studie werden bezahlbare Seniorenwohnungen Mangelware.

Foto: dpa

Die neue Studie des Pestel-Instituts zur „grauen Wohnungsnot“ macht einmal mehr deutlich, dass beim Wohnungsbau ein Umdenken stattfinden muss. Wenn die Babyboomer-Generation in ein paar Jahren in Ruhestand geht, werden es viele Rentner auf dem Wohnungsmarkt schwer haben. Nämlich dann, wenn die Rente knapp ausfällt und die Wohnkosten in den Städten weiter steigen.

Es kann nicht sein, dass weniger zahlungskräftige Senioren in Randgebiete abgedrängt werden – in ländliche Regionen, in denen die Mieten zwar niedriger sind, jedoch kaum Infrastruktur vorhanden ist. Gerade im Alter braucht man kurze Wege, zum Arzt oder zum Einkaufen. Und das ist nun einmal in erster Linie in Städten gegeben. Ergo: Dort muss gezielt bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, und er muss seniorengerecht ausfallen.

Das ist aber nur eine Seite der Medaille. Ebenso muss daran gedacht werden, hochwertigen Geschosswohnungsbau für Senioren anzubieten – für all jene, denen das Eigenheim im Alter zu groß wird. Auch in dieser Hinsicht richtet sich der Blick auf die geburtenstarken Jahrgänge. Die Kinder dieser Generation werden in ein paar Jahren das Elternhaus verlassen haben. Zurück bleiben dann vielerorts die Eltern, die zu zweit ein Haus mit 150 oder 200 Quadratmetern bewohnen.

Wer sich dann kleiner setzen will und zum Beispiel an eine barrierefreie Eigentumswohnung denkt, dem muss eine entsprechende Qualität auf dem Markt geboten werden. Nebeneffekt: Je mehr Paare sich im Alter für solch eine Lösung entscheiden, desto mehr Häuser werden für nachziehende junge Familien frei, die händeringend ein Haus suchen.

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