Pünktlich zum Prime Day Erneuter Warnstreik bei Amazon

Rheinberg · Seit langem streiten Verdi und Amazon. Die Gewerkschafter wollen, dass die Firma endlich einen Tarifvertrag im Einzelhandel abschließt und die Belegschaft insgesamt mehr Geld bekommt. Nun trommeln die Gewerkschafter mal wieder besonders laut.

 Bei Amazon kommt es erneut zu Warnstreiks (Symbolbild)

Bei Amazon kommt es erneut zu Warnstreiks (Symbolbild)

Foto: AP/Michel Spingler

Beim boomenden Versandhändler Amazon setzt die Gewerkschaft Verdi erneut auf Warnstreiks. An den Versandzentren Rheinberg und Werne seien die Beschäftigten zu zweitägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen, teilte Verdi am Dienstag mit. In Rheinberg rechnet die Gewerkschaft damit, dass sich bis zu 500 Mitarbeiter an dem Ausstand beteiligen und damit etwa ein Viertel der dortigen Belegschaft. In Werne waren es nach Schätzung von Verdi 250 Mitarbeiter, die in den Warnstreik traten.

Schon seit langem kämpft die Gewerkschaft darum, dass der US-Konzern in Deutschland einen Einzelhandel-Tarifvertrag unterzeichnet. 2013 begannen Warnstreiks, mit denen immer mal wieder Druck gemacht wird.

Amazon ist ein Profiteur der Corona-Krise, da die Nachfrage nach Sendungen in Pandemiezeiten deutlich gestiegen ist - an der Börse hat das Unternehmen ein Rekordniveau erreicht. Verdi-Fachbereichsleiterin Silke Zimmer forderte den Konzern auf, die Belegschaft mehr an diesem Erfolg teilhaben zu lassen: „Wir erwarten von der Unternehmensleitung, dass die Milliardeneinnahmen endlich bei denen ankommen, die sie unter erheblichem gesundheitlichen Risiko erwirtschaften.“

Ein Amazon-Sprecher reagierte auf diese Aussage mit Kopfschütteln. „Sicherheit steht an erster Stelle“, betonte er. Seine Firma habe an ihren Standorten Schutzmaßnahmen ergriffen wie verstärkte Desinfektionsintervalle, Maskenpflicht und Zwei-Meter-Abstandsgebote. Nach seinen Angaben haben die Warnstreiks keinen Einfluss auf das Geschäft. „Die Pakete kommen pünktlich zu den Kunden, wir sehen keine Auswirkungen der Streiks.“

(dpa)
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