Niedrigere Nachfrage in China Apple rechnet mit weiterem Umsatzrückgang

Cupertino · Das iPhone, Apples wichtigstes Produkt, schwächelt - vor allem in China. Andere Geschäftsbereiche sorgen aber dafür, dass der Konzern im Weihnachtsgeschäft wieder rund 20 Milliarden Dollar Gewinn einfuhr. Die Börse reagiert erleichtert.

 Die iPhone-Modelle iPhone XS und iPhone XS Max im Apple Store in der Regent Street in London.

Die iPhone-Modelle iPhone XS und iPhone XS Max im Apple Store in der Regent Street in London.

Foto: Kirsty O'connor/PA Wire

Apple stellt sich nach dem schlechter als erwartet verlaufenen Weihnachtsgeschäft auf weitere Rückgänge ein. Für das laufende Vierteljahr rechnet der iPhone-Konzern mit 55 bis 59 Milliarden Dollar Umsatz. Im Vorjahresquartal waren es noch gut 61 Milliarden Dollar gewesen.

Im Weihnachtsquartal traf Apple mit Erlösen von 84,3 Milliarden Dollar ziemlich genau die Anfang Januar gesenkte Schätzung. Das bedeutete im Jahresvergleich einen Rückgang von fünf Prozent. Apple hatte den Rückgang bereits mit einer unerwartet niedrigeren Nachfrage nach iPhones in China erklärt.

Der Gewinn hielt sich aber trotz des deutlichen Umsatzrückgangs fast auf Vorjahresniveau mit knapp 19,97 Milliarden Dollar, wie Apple nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Dabei dürfte geholfen haben, dass Apple zwar ganz offensichtlich weniger iPhones verkaufte - es aber mehr teurere Modelle im Angebot gab. Im Weihnachtsquartal 2017 hatte Apple gut 20 Milliarden Dollar verdient.

Der Konzern nennt seit diesem Quartal erstmals keine Absatzzahlen zu seinen Geräten, sondern nur den Umsatz in einzelnen Regionen und Produktkategorien. So fielen die Erlöse in China in dem Ende Dezember abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal von knapp 17,96 auf rund 13,17 Milliarden Dollar.

Beim iPhone gab es einen Umsatzrückgang von rund 15 Prozent auf knapp 52 Milliarden Dollar. Damit brachte das Smartphone immer noch gut 61 Prozent der Apple-Erlöse ein - sonst waren es zum Teil mehr als zwei Drittel gewesen.

Zugleich wuchs das Dienstleistungsgeschäft, zu dem unter anderem der Speicher-Service iCloud, der Streamingdienst Apple Music und der Anteil des Konzerns an Erlösen aus App-Verkäufe gehören, um 19 Prozent auf 10,9 Milliarden Dollar. Beim lange schwächelnden iPad gab es mit dem neuen, teureren Pro-Modell einen Sprung von 17 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar Umsatz. Die Sparte mit der Computeruhr Apple Watch, dem Lautsprecher HomePod und anderen Geräten wie dem AirPods-Ohrhörern steigerte den Umsatz sogar um ein Drittel auf 7,3 Milliarden Dollar. Auch das Geschäft mit den Macintosh-Computern legte zu. Hier konnte Apple die Umsätze um 8 Prozent steigern.

Obwohl es enttäuschend gewesen sei, die Umsatzerwartung für das Weihnachtsquartal zu verpassen, zeigten die Zahlen die Stärke des Apple-Geschäfts in der Breite, erklärte Firmenchef Tim Cook. Der Konzern hatte für das vergangene Vierteljahr ursprünglich Erlöse von bis zu 93 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.

Die Apple-Aktie legte nachbörslich nach der Zahlenvorlage zeitweise um mehr als vier Prozent zu, obwohl die Prognose für das laufende Quartal unter den Erwartungen der Analysten lag.

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