Leise Bremstechnik Bahn: Hälfte der Güterzüge leiser

Berlin · Anwohner leiden unter dem Lärm von Güterzügen. Die Bahn kommt bei der Umrüstung auf leisere Bremstechnik voran. Vorstandsmitglied Pofalla regt weitere Beschränkungen für laute Wagen an.

 Eine Güterzugstrecke am Rhein: Die Bahn hat nach eigenen Angaben inzwischen die Hälfte ihrer 64 000 Wagen in Deutschland mit leiser Bremstechnik ausgerüstet.

Eine Güterzugstrecke am Rhein: Die Bahn hat nach eigenen Angaben inzwischen die Hälfte ihrer 64 000 Wagen in Deutschland mit leiser Bremstechnik ausgerüstet.

Foto:  Thomas Frey

Die Deutsche Bahn hat gut die Hälfte ihrer Güterwagen in Deutschland mit leiser Bremstechnik ausgerüstet. Vor wenigen Tagen sei der 32 500.

Waggon entsprechend ausgestattet worden, wie das bundeseigene Unternehmen am Dienstag in Berlin mitteilte. Bis Ende 2020 sollen alle rund 64 000 Güterwagen geräuscharm fahren. Die Umrüstaktion kostet die Bahn nach eigenen Angaben 230 Millionen Euro.

Insgesamt sind in Deutschland gut 180 000 Güterwagen unterwegs. Außer der Bahntochter DB Cargo gibt es noch eine Reihe anderer europäischer Betreiber von Güterverkehr auf dem deutschen Netz.

Bahn-Vorstandsmitglied Ronald Pofalla begrüßte den Regierungsplan, laute Güterwagen zu verbieten. "Es ist richtig, dass die Bundesregierung hier Druck macht", teilte Pofalla der Deutschen Presse-Agentur mit. Er hält auch andere Beschränkungen für möglich: "Denkbar sind jedoch auch eine deutliche Erhöhung der Trassenpreise für laute Wagen oder ein generelles europäisches Verbot."

Die Bundesregierung hatte am Mittwoch vor Weihnachten einen Gesetzentwurf auf den Weg gebracht, nach dem besonders laute Güterwaggons ab Ende 2020 nicht mehr auf dem deutschen Schienennetz rollen dürfen. "Wir brauchen diese klaren Regeln und auch Sanktionen für jene Güterbahnen, die sich nicht an die Absprachen halten", meinte Pofalla. Von dem Verbot sieht der Entwurf Ausnahmen für laute Wagen vor, die dann langsamer fahren müssten. Das beträfe dann vor allem Wagen ausländischer Halter.

"Nur wenn wir in besseren Lärmschutz für die Anwohner investieren, können wir mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlagern und damit aktiv unser Klima schützen", sagte Pofalla. Die Bahn will in den nächsten Jahren bei 30 Projekten auf Teststrecken in Brandenburg und Bayern Lärmschutztechniken erforschen. Pofalla bekannte, der Konzern müsse bei der Lärmschutz-Planung besser und schneller werden.

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