Pausen im Fokus Bahntarifverhandlungen gehen in die dritte Runde

Frankfurt/Main · Die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL haben ihre komplexen Tarifverhandlungen wieder aufgenommen.

 Servicemitarbeiter der Deutschen Bahn in Frankfurt.

Servicemitarbeiter der Deutschen Bahn in Frankfurt.

Foto: Andreas Arnold

Er erwarte ein Angebot des Unternehmens insbesondere zu den Arbeitszeiten, sagte GDL-Vize Norbert Quitter zum Auftakt der zweitägigen Gespräche in Frankfurt. Pausen "auf dem Zug" sowie auswärtige Übernachtungen des Fahrpersonals müssten reduziert werden.

"Wir brauchen Übernachtungen zuhause", sagte Quitter, der umständliche Einsatzpläne für die rund 36.000 Lokführer und Zugbegleiter beklagte. Es gehe nicht an, dass Beschäftigte zu Übernachtungen eingeteilt würden, die nur wenige Fahrminuten von ihren Einsatzstellen entfernt seien. Hier müssten die Interessen des Personals stärker berücksichtigt werden, um auch das Berufsbild für junge Menschen attraktiver zu machen.

Der Gewerkschafter lobte aber die sachlichen und konstruktiven Tarifgespräche, die nun in die dritte Runde gegangen sind. Man befinde sich im Verhandlungsmodus und werde das sicher auch noch eine ganze Weile bleiben. Streiks in der reiseintensiven Vorweihnachtszeit scheinen mit dieser Äußerung nahezu ausgeschlossen zu sein.

Bahn-Verhandlungsführer Martin Seiler machte ein Angebot seines Unternehmens von aktuellen Gesprächsfortschritten abhängig. Man wolle die gut 40 Forderungen der GDL Stück für Stück abarbeiten. "Am Ende kommt es darauf an, ein gutes Gesamtpaket zu schnüren", sagte Seiler.

Die Bahn verhandelt parallel für rund 160.000 weitere Bahnbeschäftigte mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG. Der Konzern will dabei vergleichbare Ergebnisse erzielen. Beide Gewerkschaften verlangen neben den verbesserten Arbeitsbedingungen noch 7,5 Prozent mehr Geld.

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