Bayer wartet auf grünes Licht für Monsanto: Bilanzvorlage

Leverkusen · Nach einem schwierigen Geschäftsjahr sieht sich der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer bei der milliardenschweren Übernahme des US-Konkurrenten Monsanto auf der Zielgeraden. In den kommenden Wochen könnten wichtige Behörden grünes Licht geben, darunter die EU-Kommission und das US-Justizministerium. Bayer-Chef Werner Baumann hat sich stets überzeugt gezeigt, dass die 66 Milliarden Dollar teure Transaktion klappt - seinen Optimismus dürfte der Konzernchef bei der Bilanzvorlage für 2017 heute in Leverkusen bekräftigen.

 Werner Baumann.

Werner Baumann.

Foto: Oliver Berg/Archiv

Bayer würde mit dem Kauf zum größten Saatgut- und Pflanzenschutzkonzern der Welt aufsteigen. Bis spätestens Anfang April will Brüssel Position beziehen. Kritiker warnen vor einer zu starken Marktmacht des neuen Agrarriesen.

Das Jahr war schwierig für den 100 000-Mitarbeiter-Konzern: Die Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln in Brasilien brach ein und das Geschäft mit rezeptfreien Mitteln schwächelte. Im vierten Quartal, dessen Zahlen noch nicht bekannt sind, dürfte es aber keine weiteren nennenswerten Rückschläge gegeben haben. Analysten rechnen im Schnitt mit einem eher stagnierenden Gesamtjahres-Betriebsergebnis. Aktionäre dürfen sich dennoch freuen - die Dividende soll etwas erhöht werden auf 2,80 Euro pro Anteilsschein (Vorjahr: 2,70 Euro).

Dass der Konzernumsatz deutlich absinkt, hat nichts mit schlechten Geschäften zu tun: Vielmehr liegt es daran, dass der Kunststoff-Hersteller Covestro erstmals nicht mehr eingerechnet wird in das Bayer-Zahlenwerk. Bayer leitete die Trennung von Covestro 2015 ein, seither verkaufen die Leverkusener ihre Firmenanteile scheibchenweise. Das Geld brauchen sie für den Monsanto-Deal.

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