Ruf nach Einigung Britischer Notenbank-Chef fürchtet harten Brexit

London · Die britische Notenbank hat sich besorgt über die Aussicht auf einen ungeregelten Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union gezeigt.

 Mark Carney, Gouverneur der Bank von England. Seiner Einschätzung nach sei die Wahrscheinlichkeit eines sogenannten harten Brexits derzeit "unangenehm hoch".

Mark Carney, Gouverneur der Bank von England. Seiner Einschätzung nach sei die Wahrscheinlichkeit eines sogenannten harten Brexits derzeit "unangenehm hoch".

Foto: Victoria Jones/PA Wire

Seiner Einschätzung nach sei die Wahrscheinlichkeit eines sogenannten harten Brexits derzeit "unangenehm hoch", sagte Zentralbank-Präsident Mark Carney dem Sender "BBC Radio 4". Allerdings schränkte er ein, dass ein ungeregelter Ausstieg zwar möglich, aber immer noch "relativ unwahrscheinlich" sei.

Carney rief die Verhandlungsparteien eindringlich auf, zu einer Einigung zu kommen. Beide Seiten sollten alles unternehmen, um einen harten Ausstieg des Vereinigten Königreichs aus der EU zu vermeiden. Eine solche Situation sei "in hohem Grade unerwünscht", machte der Notenbank-Chef deutlich. Sollte es aber dennoch zum harten Bruch mit der EU kommen, versicherte Carney, dass das Finanzsystem auf die dann folgenden "sehr schwierigen Umstände" vorbereitet sei.

Zuletzt hatte der britische Außenminister Jeremy Hunt auf die wachsende Gefahr eines harten Brexits hingewiesen. "Wir steuern auf einen Austritt ohne Abkommen zu", hatte er am Mittwoch nach einem Treffen mit der österreichischen Außenministerin Karin Kneissl in Wien gesagt. Die Brexit-Verhandlungen sollen nach dem bisherigen Zeitplan im Oktober abgeschlossen werden. Ende März 2019 ist der Austritt Großbritanniens aus der EU vorgesehen.

Das britische Pfund reagierte mit Kursverlusten auf die Aussagen des Notenbank-Chefs. Es fiel am Vormittag unter die Marke von 1,30 US-Dollar.

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