Computer lesen alte Karte nicht Chaos um die Gesundheitskarte

Düsseldorf · Bei den Service-Telefonen von Krankenkassen und Kassenärzten war am Montag wegen der Gesundheitskarte einiges los. Krankenkassen appellieren: Patienten sollen nur noch neue Ausweise nutzen.

 Wirbel um die elektronische Gesundheitskarte. Die erste Generation ist ungültig.

Wirbel um die elektronische Gesundheitskarte. Die erste Generation ist ungültig.

Foto: picture alliance / Ralf Hirschbe

„Es gab vereinzelt einige Versicherte, die mit dem Problem in Arztpraxen konfrontiert wurden“, sagte der Sprecher der Barmer. Auch bei anderen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung gab es Anrufe. Grund ist, dass Karten der ersten Generation von den Praxiscomputern nicht mehr akzeptiert werden. Unklar ist, wie viele betroffen sind. „Wir appellieren an die Versicherten, ab jetzt unbedingt die zuletzt von der Kasse erhaltene Versichertenkarte zu nutzen und die alte Karte zu vernichten“, sagte die Sprecherin des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen (GKV).

Das Problem: Die Karten der ersten Generation sind seit 1. Oktober ungültig. „Sie erfüllen nicht mehr die technischen Anforderungen, die wir für die geplante automatische Aktualisierung der Stammdaten der Versicherten brauchen“, so die GKV-Sprecherin. Eigentlich sollten die Kassen den Patienten längst neue Karten zugeschickt haben. Womöglich ist das in Einzelfällen nicht geschehen, womöglich verwenden Patienten alte Karten weiter, obwohl sie schon neue haben.

Gültigkeitsdatum führte in die Irre

Zudem kann man den Kärtchen nicht ansehen, ob sie gültig sind. „Unglücklicherweise sind die ungültigen Karten der ersten Generation ebenso mit dem Aufdruck G 1 gekennzeichnet wie die gültigen Karten der Generation1plus“, sagt die Sprecherin des Spitzenverbands.

Einzelne Kassenmitarbeiter sagten Lesern, sie sollten auf das Gültigkeitsdatum auf der Rückseite schauen. Doch das führt in die Irre. „Das Gültigkeitsdatum auf der Rückseite der Karte bezieht sich auf die europäische Gesundheitskarte (Ehic). Es sagt nichts über die Gültigkeit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) aus, die für Deutschland gilt und die Vorderseite der Karte bildet“, so die GKV.

Der Vize-Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Carsten König, erwartet noch einiges: „Wie viele elektronische Gesundheitskarten der Generation 1 de facto noch im Umlauf sind, wird sich erst im Laufe der kommenden Wochen wirklich zeigen, da in der Regel das jetzt angebrochene vierte Quartal die Jahreszeit mit dem größten Patientenaufkommen in den Praxen ist.“ Sein Rat: Im Zweifel sollten sich Versicherte mit ihrer Kasse in Verbindung setzen.

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