Mega-Fusion Dea und Wintershall: Zusammen ein deutscher Champion

Hamburg · Aus Wintershall und Dea wird ein großer deutscher Öl- und Gaskonzern. Das künftige Unternehmen kann in der Weltliga mitspielen, sagt Dea-Aufsichtsratschef Lord John Browne.

 Die Zentrale der Wintershall in Kassel: Mit einer Tagesförderung von 600 000 Barrel Öläquivalent spiele Wintershall Dea künftig in der Oberliga mit.

Die Zentrale der Wintershall in Kassel: Mit einer Tagesförderung von 600 000 Barrel Öläquivalent spiele Wintershall Dea künftig in der Oberliga mit.

Foto: Uwe Zucchi

Nach dem Zusammenschluss der beiden Öl- und Gasfördergesellschaften DEA und Wintershall erwartet das neue Unternehmen, erfolgreicher gegen die großen Konzerne in der Branche antreten zu können.

Das sagte der DEA-Aufsichtsratsvorsitzende und langjährige BP-Chef Lord John Browne. "Größe ist sehr wichtig in der Branche", erläuterte Browne am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

"Nur große Spieler prosperieren in diesem Markt, kleine Unternehmen dagegen nicht." Die neue Gesellschaft Wintershall Dea konkurriere mit großen staatlichen und privaten Konzernen. "Es wird die größte unabhängige Öl- und Gasfördergesellschaft in Europa und ein deutscher Champion", sagte der Dea-Aufsichtsratschef.

Mit einer Tagesförderung von 600 000 Barrel Öläquivalent spiele Wintershall Dea künftig in der Oberliga mit. "Das ist auch sehr wichtig, um gute Leute für die Mitarbeit in diesem Unternehmen zu gewinnen", sagte Browne.

Durch die Fusion werde es leider auch zu Arbeitsplatzverlusten kommen, die sich heute noch nicht beziffern ließen, weil einige Funktionen doppelt besetzt seien. Bis zum Abschluss der Transaktion laufe aber alles weiter wie bisher. "Das ist ein Zusammenschluss, keine Übernahme", betonte Browne. Die Standorte beider Unternehmen in Kassel und Hamburg blieben erhalten, es gebe eine gemeinsame Führung und gemeinsame Entscheidungen.

Die Wintershall-Muttergesellschaft BASF und die Investmentfirma LetterOne des russischen Milliardärs Mikhail Fridman als Dea-Eigener hatten am Vortag ihre Fusionsabsicht bekundet, die bis zum Ende des kommenden Jahres umgesetzt werden soll. "Den Zeitplan haben wir nicht allein in der Hand, sondern dieser ist auch abhängig von den Regulierungs- und Kartellbehörden in vielen Ländern", sagte Browne. Durch die Fusion entsteht ein Öl- und Gasförderkonzern mit einem addierten Umsatz von rund 4,3 Milliarden Euro, mehr als 3000 Mitarbeitern und Reserven von 2,1 Milliarden Barrel Öläquivalent; das entspricht einer Reservenreichweite von rund zehn Jahren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort