Zwischen Preis und Tierwohl Debatte um höhere Lebensmittelpreise

Berlin · Seit vielen Jahren fordern Landwirte, Mediziner und Politiker höhere Lebensmittelpreise. Bis jetzt hat sich dennoch nicht viel geändert. Denn die verschiedenen Vorschläge haben Vor- und Nachteile.

 Für mehr Klimaschutz, Tierwohl und bessere Bedingungen für Landwirte werden seit Jahren höhere Lebensmittelpreise gefordert.

Für mehr Klimaschutz, Tierwohl und bessere Bedingungen für Landwirte werden seit Jahren höhere Lebensmittelpreise gefordert.

Foto: dpa/Jens Kalaene

Die Diskussion um höhere Lebensmittelpreise ist aus unterschiedlichen Motiven entbrannt. Beim Fleisch wird dies schnell deutlich. Die Verbraucher verzehren zu viel davon. Um im Wettbewerb mitzuhalten, müssen Landwirte die Fleischproduktion entsprechend kostengünstig gestalten. Das geht oft zu Lasten des Tierwohls. Ein zweiter Aspekt ist der Klima- und Umweltschutz. Die Tierproduktion bedarf enormer Mengen Futtermittel und Wasser. Eine mehr auf Getreide und Gemüse ausgerichtete Ernährung würde einen großen Teil davon einsparen. Schließlich ist der hohe Fleischkonsum Mitursache von Volkskrankheiten wie Bluthochdruck. 2020 verzehrte jeder Bundesbürger rechnerisch 1,1 Kilogramm Fleisch in der Woche. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hält 300 bis 600 Gramm für gesund. Höhere Preise könnten diese Probleme womöglich vermindern. Dagegen stehen aber weitere Anliegen. Niemandem soll eine Ernährungsweise vorgeschrieben werden. Und Fleisch soll für alle bezahlbar bleiben.