Kommentar zum Anstieg der Ökostrom-Umlage Der Preis der Wende

Meinung · Der Strompreis wird wahrscheinlich für viele Verbraucher im kommenden Jahr steigen. Ein Grund dafür ist die Steigerung der Ökostrom-Umlage.

 Teil der Energiewende: Viele Stromnetze müssen verändert werden.

Teil der Energiewende: Viele Stromnetze müssen verändert werden.

Foto: dpa

Eine breite Mehrheit der Bevölkerung steht in Deutschland hinter dem Ausbau der erneuerbaren Energien, das ergeben aktuelle Umfragen. Auch mehr als sechs Jahre nach dem Nuklearkatastrophe von Fukushima ist der Wille da, etwas an den Quellen der Energieerzeugung zu ändern. Das ist Rückenwind für eine neue Koalition im Bund. Die Energiepolitik dürfte bei den Koalitionsverhandlungen eines der strittigsten Themen werden.

Die Energiewende gibt es aber nicht zum Nulltarif. Das ist allen Beteiligten klar. Wichtig ist jetzt, den ordnungspolitischen Rahmen für die nächsten Jahre intelligent festzuzurren. Eine umstrittene Stellschraube ist die jedes Jahr steigende Ökostromumlage, die Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen erhalten, die Strom in das Netz der öffentlichen Versorgung einspeisen.

Die Monopolkommission als Berater der Regierung fordert bereits ein langfristiges Auslaufen der Förderung erneuerbarer Energien. Die Mineralölkonzerne sollen stattdessen eine CO2-Abgabe zahlen müssen, die sie an Autofahrer und Spediteure weitergeben. Ein solcher Ansatz hätte den Charme, dass der Anreiz, Elektroautos zu nutzen, größer würde. Allerdings würden bei einer solchen Abgabe die Autofahrer die Hauptkostenträgern der Energiewende. Das würde die Verbraucher benachteiligen, die sich nicht mal eben so einfach ein Elektroauto kaufen können. Da ist die breitere Basis der Haushalte gerechter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort