Maschinenbau Dicke Aufträge heben Stimmung bei Maschinenbauern nicht

Frankfurt/Main · Deutsche Maschinenbau-Unternehmer haben im März besonders viele Großaufträge erhalten. Zufrieden sind sie aber dennoch nicht.

 Nach Einschätzung des VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann leiden die Maschinenbauer inzwischen deutlich unter dem niedrigen Ölpreis.

Nach Einschätzung des VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann leiden die Maschinenbauer inzwischen deutlich unter dem niedrigen Ölpreis.

Foto: Bernd Wüstneck

Trotz einer überaus kräftigen Nachfrage aus Übersee bleibt die Stimmung im deutschen Maschinenbau gedämpft. Der Branchenverband VDMA bestätigte seine Einschätzung, dass die Produktion des Industriezweiges in diesem Jahr stagnieren werde.

Grund sei die nach wie vor schwache Grundtendenz bei den Bestellungen, erklärte der VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Der aktuelle Anstieg der Bestellungen um 18 Prozent zum Vorjahresmonat im März sei zum überwiegenden Teil auf Großanlagengeschäfte mit Nicht-Euro-Ländern zurückzuführen, erläuterte der Verband.

Die Nachfrage aus den Euro-Partnerländern sei nur um 2 Prozent gewachsen und aus dem Inland sogar um 4 Prozent geschrumpft. Aus den Nicht-Euro-Ländern kamen hingegen im März Aufträge, die 37 Prozent über dem Wert aus dem März 2015 lagen.

Nach dem schwachen Jahresauftakt war der März der zweite Monat in Folge mit einem Zuwachs. Das erste Quartal schloss so mit einem realen Plus von 5 Prozent beim Auftragseingang, wobei die Inlandsorder stagnierten und die aus dem Ausland um 7 Prozent zulegten.

Nach Einschätzung Wortmanns leiden die Maschinenbauer inzwischen deutlich unter dem niedrigen Ölpreis. Dieser entlaste zwar Abnehmerländer wie Indien und Europa, wo in der Folge auch mehr Maschinen gekauft würden. In den Erzeugerländern führe der dauerhaft niedrige Ölpreis aber zu großen Schwierigkeiten bei Investitionsentscheidungen. Der Maschinenbau verliere Aufträge, weil die negativen Effekte die positiven überträfen.

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