Digital-Experten verlangen mehr Schutz Ab Herbst kein Facebook mehr in Europa?

Brüssel · Wenn US-Dienste weiterhin Daten von Europäern in den USA durchsuchen können, verstößt das laut Datenschutz-Experten gegen die Vorgaben des Europäischen Gerichtshofes. Sollte Washington nicht bald mehr Schutz garantieren, könnte das im Herbst erhebliche Konsequenzen etwa für Facebooks Europa-Präsenz haben.

  Das Logo von Meta, der Dachmarke des Facebook-Konz  erns. Im Hintergrund unter anderem die Logos von Facebook und Instagram.

Das Logo von Meta, der Dachmarke des Facebook-Konz erns. Im Hintergrund unter anderem die Logos von Facebook und Instagram.

Foto: dpa/Andre M. Chang

Datenschutzbehörden in ganz Europa prüfen in diesen Tagen einen Vorschlag ihrer irischen Kollegen zum weiteren Umgang mit der Praxis des Meta-Konzerns, Daten von europäischen Facebook- und Instagram-Nutzern in den USA zu speichern. „Solange EU-Bürger von US-Sicherheitsbehörden ausspioniert werden, sind Datentransfers in die USA unrechtmäßig“, lautet die Einschätzung des FDP-Bürgerrechtsexperten Moritz Körner zu den Urteilen des Europäischen Gerichtshofes. „Entsprechend wird Facebook, aber auch alle anderen Kommunikationsdienste die Datentransfers in die USA einstellen müssen, wenn es keine neue rechtliche Grundlage für den Datenaustausch gibt“, sagt der Europa-Abgeordnete der Liberalen voraus. Und: „Das ist seit zwei Jahren bekannt und steht nun unmittelbar bevor.“