Caravan Salon in Düsseldorf Das mobile Haus boomt wegen Corona

Düsseldorf · Als erste große Messe startet am Freitag der Caravan Salon in der Messe Düsseldorf. Die Besucherzahl ist zwar reglementiert, doch das Geschäft der Branche floriert umso mehr. Gerade kleine Wohnmobile liegen im Trend.

 Besucher schauen sich den neuen Volkswagen California 6.1 auf dem Caravan Salon 2019 an: Nach der Zwangspause in der Corana-Pandemie wagen die Messeveranstalter einen Neustart. Für bis zu 20 000 Besucher pro Tag eröffnet der Caravan Salon an diesem Freitag die Hallen.

Besucher schauen sich den neuen Volkswagen California 6.1 auf dem Caravan Salon 2019 an: Nach der Zwangspause in der Corana-Pandemie wagen die Messeveranstalter einen Neustart. Für bis zu 20 000 Besucher pro Tag eröffnet der Caravan Salon an diesem Freitag die Hallen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Reisen mit dem Reisemobil oder Caravan sind in diesem Jahr sehr beliebt. Spätestens seit dem Ausbruch der Pandemie boomt die Branche. Seit Jahresbeginn wurden nach Angaben des Caravaning Industrie Verbandes (CIVD) mehr als 70.000 Freizeitfahrzeuge neu zugelassen. Im Juli waren es alleine über 16.000 Stück. Das waren 85,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat – es sind die besten Zahlen aller Zeiten bisher. Die neuesten Trends und Innovationen sind vom 4. bis zum 13. September auf der Caravan Salon in Düsseldorf zu sehen.

Die weltweit führende Messe für Reisemobile und Caravans (Wohnwagen) ist seit dem Lockdown die erste große Besucher-Messe in Deutschland. Die Erwartungen sind hoch, obwohl viele Aussteller fehlen. „Der Caravan Salon ist und bleibt die beste Plattform, um sich einen Überblick über den Markt zu verschaffen“, sagt CIVD-Sprecher Daniel Rätz. Unternehmen benötigten nach sechs herausfordernden Monaten mehr denn je einen Ort, um sich und ihre Innovationen zu präsentieren, sagt Michael Degen, Executive Director der Messe Düsseldorf. Der Caravan Salon sei daher „natürlich auch ein Signal für die gesamte Messewirtschaft“.

Nachfrage nach Eintrittskarte ist groß

Dass eine Messe in Zeiten von Corona funktioniert, beweist der Vorverkauf. Die Nachfrage nach Eintrittskarten, die es nur im Internet gibt, ist groß. Besonders an den Wochenenden wollen viele Besucher kommen, um in zehn Hallen bei über 350 Ausstellern aus 23 Ländern zu stöbern. „Das Erlebnis Caravaning ist derzeit absolut in und erlebt einen regelrechten Boom “, sagt Degen. Das Coronavirus habe den positiven Trend der vergangenen Jahre weiter verstärkt, heißt es vom CIVD: „In diesen Zeiten sehen wir, dass sich ganz neue Kunden erstmals für Caravaning interessieren.“ Doch sicherlich würden auch einige Personen, die sonst gekommen wären, der Messe wegen der Pandemie fernbleiben. Anders gesagt: Es könnten auf der Messe soviele Wohnmobile verkauft werden wie nie, aber die Besucherzahl könnte trotzdem niedriger sein als vorher.

Damit die Messe in diesem Jahr stattfinden kann, gibt es ein umfängliches Hygiene-Konzept. Maximal 20.000 Besucher am Tag dürfen auf das Messegelände. Besucher sind angehalten, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und eineinhalb Meter Abstand zu halten. Oberflächen sowie ausgestellte Fahrzeuge werden regelmäßig gereinigt und desinfiziert. Die Besichtigung von Fahrzeugen ist nur mit Mund-Nasen-Schutz und nur mit Personen zulässig, die in einem Haushalt leben. Um sicherzugehen, dass die Regeln eingehalten und Besucheransammlungen vermieden werden, setzt die Messe Düsseldorf Sicherheitspersonal und ein Video-Monitoring ein. Auf der Messe gibt es viele Fahrzeuge zu sehen – vom Einsteiger- bis zum Luxusmodell.

Trendthema sind kompakte Campervans

Ein Trendthema sind kompakte Campervans, die in Pkw-Größe daherkommen. Solche kompakteren Fahrzeuge sind derzeit „besonders beliebt“, wie der CIVD mitteilt. Auf dem Caravan Salon zeigen die Marken Eura Mobil/Forster, Karmann Mobil, la strada, Malibu, Westfalia und Reimo Reisemobil Center ihre kleineren Modelle, auch VW-Busse und die Ford-Nugget-Fahrzeuge passen in diese Kategorie.

In diesem Jahr gibt es zum ersten Mal eine Sonderschau, auf der Fahrzeugtypen mit ausgeklügelten Transportlösungen für Fahrräder, E-Bikes und Pedelecs sowie für Roller und Motorräder vorgestellt werden.

Das Ziel ist klar: Während zwar immer mehr Bürger das Hotel durch ein mobiles Zuhause ersetzen, nutzen sie E-Bikes dann für die Ausflüge in Südfrankreich, Bayern oder auch in eine Stadt hinein.

Die digitale Vernetzung ist ein weiterer Trend. Licht, Heizung oder Klimaanlage kann der Fahrer im Fahrzeug zentral über ein Bedienpanel oder per App steuern. Er oder sie kann sich Daten wie den Füllstand der Batterien oder der Wassertanks auf dem Display oder dem Smartphone anzeigen lassen. Das passt zum Trend, dass der Komfort der Fahrzeuge und die Ausstattungsoptionen immer besser werden.

Billig ist das alles nicht: Wohnmobile unter 40.000 Euro zu kaufen, ist schwer. Aber nach der Pandemie könnten viele gebrauchte Fahrzeuge günstig auf den Markt kommen, glauben Experten.

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