Kommentar zur Börse Es geht um Transparenz

Meinung | Frankfurt · Immer wieder machen börsennotierte Unternehmen den Fehler, nur mangelhaft zu kommunizieren. Das verprellt Anleger, erklärt unser Autor.

 Die DSW listet auf, mit welchen Aktien im vergangenen Jahr das meiste Kapital vernichtet wurde.

Die DSW listet auf, mit welchen Aktien im vergangenen Jahr das meiste Kapital vernichtet wurde.

Foto: picture alliance/dpa

Für manchen Aktionär war Mologen die Geschichte eines quasi Totalverlustes. Wer vor einem halben Jahr in Wirecard Geld gesteckt hat, der hat ein Drittel davon verdampfen sehen. Und wer in längst vergangenen Hoch-Zeiten dachte, in einem verlässlichen, seriösen, gut geführten Kreditinstitut Namens Deutsche Bank sein Geld anzulegen, wurde bitter enttäuscht. Während man bei den Modekonzernen Gerry Weber und Tom Tailor noch brancheneigene Entwicklungen für das schlechte Abschneiden ins Feld führen kann, zeichnen sich die anderen Fälle mindestens durch mangelnde Transparenz oder schlechte Kommunikation aus.

Wäre Wirecard schon früh damit nach außen gegangen, dass eine Überprüfung von Mitarbeitern in Singapur stattfindet, hätte es wohl weniger Spekulationen gegeben. Dass das Unternehmen nun einen Mitarbeiter in Singapur beurlaubt hat, widerspricht den Beteuerungen vor wenigen Wochen, die interne Prüfung stehe kurz vor Abschluss und habe noch keine Anhaltspunkte für Fehlverhalten gebracht. Egal, wie der Fall ausgeht – gute Kommunikation sieht anders aus. Und die hitzigen Debatten über eine mögliche Bankenfusion zwischen Deutscher und Commerzbank, über die immer wieder Gerüchte hochkochen, könnte man mit etwas Kommunikation abkühlen.

Irreführende Erfolgsmeldungen schließlich waren einer der Grund für den Absturz von Mologen – auch ein Kommunikationsfehler. Kommunikation und Transparenz sind am Aktienmarkt unerlässlich, um Vertrauen bei Anlegern zu schaffen.

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