(K)ein Grund für Applaus? EU beschließt Verbrenner-Aus
Straßburg · In der EU dürfen in knapp zwölf Jahren keine Neufahrzeuge mehr verkauft werden, die auch nur ein Gramm Schadstoff ausstoßen. Hunderte Millionen bis dahin gekaufte Pkw, die Batterie-Produktion und auch alle Autos im Rest der Welt bleiben unberührt. Die einen feiern das, die anderen sind bestürzt.
Kaum ein Ort in Europa steht an diesem Dienstag im übertragenen Sinne dermaßen unter Strom wie der Plenarsaal des Europäischen Parlamentes in Straßburg. Beide Seiten sind vor der historischen Abstimmung über das Ende des Verbrenner-Motors dermaßen geladen, dass die Funken fliegen. So kommt der deutsche Christdemokrat Dennis Radtke nicht ohne zusätzlichen heftigen Streit am niederländischen Sozialdemokraten Frans Timmermans vorbei. Der eine hat als CDU-Sozialpolitiker den europäischen Sozialdemokraten gerade am Rednerpult vorgeworfen, als Interessenvertreter von Industriearbeitern und Leuten mit geringem Einkommen ein „Totalausfall“ zu sein. Der andere hat als Klima-Kommissar das Verbrenner-Aus entwickelt und will damit Industrie und Bürger nicht länger „an die Vergangenheit ketten“.