„Wichtiger Schritt für Europa“ EU-Länder einigen sich auf Position beim Mindestlohn

Brüssel · Der Vorstoß der Europäischen Kommission für die Einführung gerechter Mindestlöhne hat eine weitere wichtige Hürde genommen. Am gestrigen Montag stellten sich die Mitgliedstaaten mehrheitlich hinter das Vorhaben, nachdem das Europäische Parlament bereits vor knapp zwei Wochen grünes Licht gegeben hatte.

 Die EU-Länder haben sich auf ihre Position für Verhandlungen um einen gerechten Mindestlohn in der Europäischen Union geeinigt.

Die EU-Länder haben sich auf ihre Position für Verhandlungen um einen gerechten Mindestlohn in der Europäischen Union geeinigt.

Foto: dpa/Magdalena Tröndle

In Luxemburg gibt es 12,73 Euro pro Stunde, in Portugal werden 4,01 Euro für die geleistete Arbeit bezahlt und in Bulgarien nur zwei Euro. Beim Thema Mindestlohn scheint der Blick in die Statistik ein Problem der EU aufzuzeigen, denn die Unterschiede im Kreis der 27 Mitgliedstaaten sind immens. Deutschland, immerhin das wirtschaftsstärkste Land, lag 2020 mit 9,50 Euro auf Rang sechs. Doch obwohl in den vergangenen Jahren immer wieder die Diskussion über die Einführung eines einheitlichen europäischen Mindestlohns aufgebrodelt ist, wollen weder die Brüsseler Behörde noch das EU-Parlament oder der Ministerrat so weit gehen. Stattdessen soll es Standards geben, anhand derer gerechte Mindestlöhne ermittelt werden. Zudem sind Kriterien geplant, mit denen die EU fördern will, dass möglichst viele Jobs von Tarifverträgen abgedeckt sind.