Geldwäschern das Leben schwer machen EU plant Obergrenze für Bargeldzahlungen

Brüssel · Es ist eine neue EU-Behörde geplant, die auch Ermittlungen aufnehmen dürfen soll. Für Bargeldzahlungen soll eine Obergrenze bei 10 000 Euro gezogen werden. In neun EU-Mitgliedstaaten, darunter auch Deutschland, sind bislang Bargeldzahlungen in nahezu unbegrenzter Höhe erlaubt.

 Die EU will das Bezahlen mit Bargeld einschränken.

Die EU will das Bezahlen mit Bargeld einschränken.

Foto: dpa/Holger Hollemann

Eine kriminelle Organisation sammelt Bargeld von Drogenhändlern in der EU und lässt es in einen Mitgliedstaat schaffen, in dem es keine Obergrenze für Zahlungen mit Cash gibt. Dort kauft eine Briefkastenfirma teure Gebrauchtwagen, schwere Maschinen und Baugeräte, die sie in den Irak exportiert und dann dort wieder verkauft. Das Geld war gewaschen. Das Beispiel stammt aus den Akten der europäischen Polizeibehörde Europol. Die EU-Kommission zitiert es in einem Papier über eine Reform ihrer Bemühungen gegen Geldwäsche. Das Fazit der EU-Behörde: „Wegen seiner Anonymität und mangelnden Rückverfolgbarkeit erleichtert Bargeld das Waschen illegaler Gelder. Wenn es um Strafverfolgung geht, ist es schwierig, eine Verbindung von Bargeld und krimineller Aktivität nachzuweisen.“