Fortlaufende Gespräche Finanzinvestor Advent bietet 3,6 Milliarden Euro für Stada

Bad Vilbel · Das Bieterrennen um Stada geht auf die Zielgerade. Nun liegt ein erstes verbindliches Angebot vor. Schon in wenigen Tagen könnte sich entscheiden, ob der hessische Pharmakonzern eigenständig bleibt.

 Der Bieterkrieg um Stada geht in die nächste Runde.

Der Bieterkrieg um Stada geht in die nächste Runde.

Foto: Frank Rumpenhorst

Das Ringen von Finanzinvestoren um Stada spitzt sich zu. Die US-Gesellschaft Advent International habe ein erstes verbindliches Angebot vorgelegt, wie der Pharmakonzern mitteilte.

Advent bietet demnach 58 Euro je Aktie in bar zuzüglich der Dividende 2016 und will Stada komplett übernehmen. Damit würde der im MDax notierte Konzern mit 3,6 Milliarden Euro bewertet. Das Angebot sei bis Montag (27. Februar) befristet und stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Stada-Vorstands.

Der Hersteller von Nachahmermedikamenten (Generika) und rezeptfreien Markenprodukten werde das Angebot "im besten Unternehmensinteresse" prüfen, hieß es. Stada deutete an, den Preis noch höher treiben zu wollen. Man führe "ergebnisoffene Gespräche" mit allen Interessenten "im Hinblick auf weitere Wertsteigerungspotenziale", teilte Stada mit. Die Aktie stieg am Donnerstag weiter auf gut 58 Euro.

Mit dem Barangebot plus der Dividende 2016 - im Jahr zuvor betrug die Stada-Ausschüttung 70 Cent pro Aktie - setzt sich Advent im Bieterrennen zunächst an die Spitze. Der britische Finanzinvestor Cinven hatte bereits Mitte Februar in einem unverbindlichen Angebot 56 Euro je Aktie geboten.

Advent hatte daraufhin ebenfalls Interesse bekundet, aber zunächst keine Details zu seinem Angebot genannt. Zudem ist eine dritte Beteiligungsgesellschaft im Rennen, die 58 Euro je Aktie bietet. Laut Medienberichten handelt es sich dabei um den Investor Bain Capital. Bain äußert sich dazu nicht.

Stada mit bekannten Produkten wie Grippostad und der Sonnenmilch Ladival befindet sich seit längerem im Umbau. 2016 hatte sich das Unternehmen vom langjährigen Chef Hartmut Retzlaff getrennt. Der Großaktionär und Investor AOC hatte zudem im vergangenen Sommer Aufsichtsratschef Martin Abend zu Fall gebracht und Verbesserungen im Geschäftsmodell verlangt.

Zuletzt hatte der Geschäftsumbau das Stada-Ergebnis belastet. Nicht profitable Geschäftsfelder sind aufgegeben und abgeschrieben worden. Die Zahlen für 2016 legt Stada am 23. März vor.

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