Warnstreik am Dienstag Etwa 90 Prozent der Flüge am Flughafen Köln/Bonn gestrichen
Update | Köln · Der Flughafen Köln/Bonn ist durch einen Warnstreik weitgehend lahmgelegt. Etwa 90 Prozent der Flüge wurden gestrichen. Zwischenzeitlich war die Passagierkontrolle komplett geschlossen.
Der Flughafen Köln/Bonn meldet erhebliche Beeinträchtigungen des Flugbetriebs sowie etwa 90 Prozent Flugstreichungen am Dienstag. Ein großer Teil der Beschäftigten der privaten Sicherheitsdienste sei dem Aufruf der Dienstleistungsgesellschaft Verdi gefolgt und habe die Arbeit niedergelegt. Der Ausstand soll bis 24 Uhr andauern.
Im Terminal war die Passagier-Kontrolle zwischenzeitlich komplett geschlossen, heißt es in der Pressemitteilung. Ein Sprecher bezeichnete die Lage im Terminal auf Anfrage als „total ruhig“. Die Airlines hätten einen Großteil der Flüge bereits im Vorhinein gestrichen. Fluggäste seien daher oft nicht angereist. Gestrichen wurden insgesamt 75 Flüge (52 Starts, 23 Landungen). Planmäßig sollten heute ursprünglich 123 Passagierflüge stattfinden (60 Abflüge, 63 Ankünfte).
Mitarbeiter, die nicht streiken, erreichen ihren Arbeitsplatz nicht
Infolge des seit 4 Uhr laufenden Streiks an den Personal- und Warenkontrollstellen sind ebenfalls ein großer Teil der Kontrollspuren nicht besetzt. Die Teile der Flughafenmitarbeiter, deren Arbeitsplatz im Sicherheitsbereich liegt, kommen deshalb nur mit Verzögerungen zur Arbeit.
Die Flughafenbetreibergesellschaft weist darauf hin, dass sie selbst nicht Arbeitgeber der Streikenden ist. Die Passagierkontrollen seien eine hoheitliche Aufgabe der Bundespolizei, die dafür private Sicherheitsunternehmen einsetzt. Die Personal- und Warenkontrolle liegt in der Verantwortung des Flughafenbetreibers, der dafür ebenfalls private Sicherheitsdienstleister beauftragt. Der Flughafen ist nicht Tarifpartner, sondern lediglich die Arbeitsstätte, an der der Arbeitskampf ausgetragen wird.
Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt werden wegen fehlender Kontrollen erneut keine Passagiere zusteigen können, wie der Betreiber Fraport am Montag mitteilte. Lediglich Transitreisende würden abgefertigt. Außerdem sollen Berlin, Bremen, Hamburg, Hannover, Stuttgart, Düsseldorf und Köln/Bonn bestreikt werden.
Um die Kontrollprozesse zu beschleunigen, sollten Fluggäste ihr Handgepäck auf nur das Nötigste beschränken.
Bereits in der vergangenen Woche hatte Verdi an mehreren Flughäfen ganztägige Warnstreiks durchgezogen. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen, die Verdi aktuell mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) führt.
Eine fünfte Runde ist für diesen Donnerstag (24. März) in Raunheim bei Frankfurt angesetzt. Die Gewerkschaft fordert, die Gehälter in den Luftsicherheitsdiensten um mindestens einen Euro pro Stunde zu erhöhen. (mit dpa)