Kommentar zur Entscheidung von Ford Folgekosten drohen

Nachdem Ford auf den Bau eines Werks in Mexiko, gegen das Trump heftig angegangen war, verzichtet, dürfte in den USA der Jubel groß sein.Und in Amerikas Autoindustrie werden die Karten neu gemischt.

 Der zukünftige US-Präsident Donald Trump.

Der zukünftige US-Präsident Donald Trump.

Foto: picture alliance / Tannen Maury/

Trump löst offenbar Wahlversprechen ein, noch bevor er im Amt ist. Wachstum für die USA und Arbeit für die weiße Mittelschicht im Rust Belt, der alten Industrieregion von Chicago über Pittsburgh bis an die Ostküste, nannte der künftige US-Präsident als zentrales Anliegen. Nachdem Ford auf den Bau eines Werks in Mexiko, gegen das Trump heftig angegangen war, verzichtet, dürfte in den USA der Jubel groß sein.

Und in Amerikas Autoindustrie werden die Karten neu gemischt. Investitionen in Mexiko könnte manch einer bereuen, wenn Trump wirklich das Freihandelsabkommen mit dem mittelamerikanischen Staat zerreißt und Zollschranken errichtet. Autos für die USA sollen nach dem Willen von Trump auch dort gebaut werden.

Bislang schauten die Autohersteller auf Regionen und suchten sich hier den günstigsten Standort mit Blick auf Herstellungs- und Transportkosten. Glaubt man den Experten, gilt das für Europa auch weiter. Das sorgt dafür, dass US-Konzerne wie Ford und GM hier weiter investieren. Ein Transport aus den USA rechnet sich nicht bei Massenprodukten. Zunächst kann Trump freilich einen Erfolg vorweisen. Das Drohen mit Einfuhrsteuern oder das Zahlen von Subventionen – kurzfristig mag das wirken und die Konjunktur ankurbeln. Der alten Kohle- und Stahlregion wird es kaum zu neuer Blüte verhelfen. Dafür droht als Nebenwirkung ein nicht optimaler Kapitaleinsatz mit Folgekosten.

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