Kommentar zum Datenschutz für Finanz-Apps Gläserne Konten

Meinung | Brüssel · Die neuen Standards der EU sind gut so, weil man die Kunden manchmal vor sich selbst schützen muss.

 Die Bankgeschäfte von überall aus erledigen: Banking-Apps machen es möglich.

Die Bankgeschäfte von überall aus erledigen: Banking-Apps machen es möglich.

Foto: picture alliance / Hauke-Christi

Es war einmal vor langer, langer Zeit. Da galt in vielen Ländern noch ein Bankgeheimnis. Nur eine kleine, wackere Anzahl sogenannter Banken durfte wissen, wie viel Geld ihr Kunde wofür ausgab und womit er seinen Lebensunterhalt bestritt. Doch dann kam die Digitalisierung. Tatsächlich haben sich Finanzdienstleistungs-Apps zum Facebook der Geldbranche entwickelt. Kunden geben oft leichtfertig persönliche Daten frei, ohne zu wissen, dass diese auch abgesaugt, ausgewertet und für zielgerichtete, individuelle Werbung genutzt werden kann.

Nun hat die EU-Kommission die Datenschutzstandards nachgebessert. Zum einen müssen die Geldhäuser ihre Zugänge für Finanzdienstleister nicht sperrangelweit öffnen. Und zum anderen wird Authentifizierung beim Kontozugriff erschwert. Künftig braucht der Verbraucher neben einer Pin auch noch ein Lesegerät oder einen Iris-Abgleich. Das ist gut so, weil man Kunden unter Umständen auch vor sich selbst schützen muss.

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