Studie über Start-ups Gründer loben Bedingungen im Rheinland

Düsseldorf · Viele Jungunternehmen sind mit dem Bedingungen zufrieden. Das Klima ist in München, Hamburg und Berlin noch besser. Es fehlen Fachleute aus IT-Berufen.

Fehlende Fachkräfte: Programmierer und IT-Sicherheitsexperten werden von Start-ups gesucht.

Fehlende Fachkräfte: Programmierer und IT-Sicherheitsexperten werden von Start-ups gesucht.

Foto: dpa

Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) beurteilen knapp 90 Prozent der im Rheinland befragten Start-ups das Gründerklima in der Region als gut oder sehr gut. Allerdings: In München (96 Prozent), Hamburg (98 Prozent) oder Berlin (100 Prozent) ist die Zufriedenheit der lokal ansässigen Gründer sogar noch größer.

Für die Studie „Start-up-Unternehmen in Deutschland 2018“ hatte PwC bundesweit 1000 Gründer befragt, 50 davon im Rheinland. Die Zahlen für das Rheinland sind damit nicht repräsentativ, geben jedoch einen guten Einblick in die Lebenswelt der jungen Gründer.

Problematisch sind demnach die hohen Lebenshaltungskosten im Rheinland, bürokratische Hürden und das Angebot qualifizierter Mitarbeiter. Speziell Programmierer und IT-Sicherheitsexperten werden von Start-ups gesucht. Für 60 Prozent der Befragten sind die Personalplanung und –rekrutierung sogar das größte Problem, bundesweit sind es nur 50 Prozent.

„Die Landesregierung hat angekündigt, dass sie NRW zum ,Digitalland Nummer eins‘ machen möchte“, sagt Antje Schlotter, PwC-Partnerin und Leiterin des Standortes Düsseldorf: „Dabei spielen Start-ups eine zentrale Rolle, aber der Fachkräftemangel erschwert ihre Entwicklung.“ Die Politik müsse daher im Bereich Bildung aktiver werden und digitale Technologien zum Bestandteil der Lehrpläne in NRW machen, aber auch die Ausbildung und Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt beschleunigen.

Gleichzeitig gilt es auch weiterhin, den Zugang zu Kapital für Gründer zu verbessern. Eigene Ersparnisse und Bankkredite sind noch immer die wichtigsten Finanzierungsquellen für Start-ups, jedes dritte Gründer im Rheinland hat laut der Studie immerhin auch öffentliche Fördermittel eingeworben. Nur jedes zehnte Start-up im Rheinland konnte Risikokapital einwerben – der Zugang zu privatem Kapital ist für viele Start-ups weiterhin schwierig. Und selbst wenn es gelingt, Geldgeber von einem Investment zu überzeugen, handelt es sich offenbar eher um vergleichsweise kleine Summen. 70 Prozent der befragten Gründer gaben an, dass die letzte Finanzierungsrunde maximal 500.000 Euro eingebracht habe. Bundesweit sehen die Zahlen ganz ähnlich aus.

Immerhin: Sieben von zehn Start-ups im Rheinland erwarten, dass ihre Umsätze in diesem Jahr steigen werden. Im Durchschnitt gehen sie von einem Wachstum von sieben Prozent aus. Bundesweit liegt die Erwartung (acht Prozent) leicht über dem Schnitt im Rheinland.

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