Förderung in Nordrhein-Westfalen Gründungen von Unternehmen in NRW sollen einfacher werden

Düsseldorf · Das Land will weniger Bürokratie für junge Firmen und hat deshalb einen Fragebogen entwickelt. Das Ziel: Mehr Menschen sollen ein Unternehmen gründen.

 NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) will die Auflagen für Gründer verringern.

NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) will die Auflagen für Gründer verringern.

Foto: dpa

Bevor Georg Hempsch mit seiner Kaffeerösterei richtig starten konnte, wäre fast schon wieder alles vorbei gewesen. „Die Genehmigungen hätten das Projekt fast zum Scheitern gebracht“, erzählt der Gründer. Drei Monate habe er allein darauf warten müssen, die Baugenehmigung zu bekommen – drei Monate, in denen ihm jemand das Ladenlokal hätte wegschnappen können.

Andreas Pinkwart nickt. Genau wegen solcher Geschichten ist er zu Besuch im Startplatz Düsseldorf, einem Gemeinschaftsbüro von vielen kleinen Start-ups im Düsseldorfer Medienhafen. Der Wirtschaftsminister will Bürokratie bei Gründungen abbauen, damit mehr Menschen wie Georg Hempsch mit seiner Kölner Kaffeemanufaktur ein Unternehmen gründen. Die Gründer sollen Pinkwart erzählen, wo der Schuh besonders drückt.

Das Ministerium hat dafür unter www.wirtschaft.nrw/gruenderzeit einen Fragebogen online gestellt. Erste Anregungen bekam der FDP-Politiker jedoch bereits gestern. Da ging es um 13 Seiten lange Formulare oder die Beantragung einer Umsatzsteuer-Identifikationsnummer, auf die man laut Lorenz Gräf vom Startplatz schon mal vier, zwölf oder noch mehr Wochen warten muss. Vielen fehlt es auch einfach nur an Wissen. Der Gründer der Onlinedruckerei „Froker“ aus Rheinbach, Tobias Göhring, klagt, er habe sogar an einem Wirtschaftsgymnasium kaum etwas über Gründungen erfahren.

Dies, so Pinkwart, solle sich ändern: „Wir führen ein Schulfach Wirtschaft ein, da wird Gründen Thema sein.“ Auch die anderen Probleme will der Minister anpacken. Denn das Ziel des Ministers ist klar: „Gewisse Formalitäten sind mit einer Gründung verbunden, aber wir wollen sie auf ein Mindestmaß reduzieren.“

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