Überkapazitäten am Markt Insolvente Reederei Hanjin wird endgültig aufgelöst

Seoul · Die einstmals weltweit siebtgrößte Container-Reederei Hanjin soll als Folge ihrer Insolvenz vor fünfeinhalb Monaten endgültig abgewickelt werden. Das Bezirksgericht in Seoul kündigte offiziell die Auflösung des Unternehmens an.

 Das Containerschiff "Hanjin Harmony" läuft in Hamburg im Hafen ein.

Das Containerschiff "Hanjin Harmony" läuft in Hamburg im Hafen ein.

Foto: Daniel Bockwoldt

Zuvor war das Gericht bereits zu dem Schluss gekommen, der Liquidationswert sei höher, als wenn die früher größte Reederei des Landes weitergeführt werde. Das Gericht wählte einen Insolvenzverwalter. Bis zum 1. Mai sollen jetzt die Gläubiger ihre Forderungen anmelden, hieß es in der Mitteilung.

Hanjin Shipping hatte in den vergangenen Monaten wichtige Vermögensteile einschließlich wichtiger Frachtrouten verkauft.

Anfang Februar veräußerte die Firma auch noch ihren Anteil von 54 Prozent am Hafenbetreiber Total Terminals International in den USA sowie den bisher zum Unternehmen gehörenden Ausrüstungs-Verleiher HTEC für zusammen rund 78 Millionen Dollar (72,2 Mio Euro). Im September hatte ein Gericht dem im August gestellten Antrag Hanjins auf Insolvenzverwaltung zugestimmt. Es erhielt zunächst die Möglichkeit, einen Sanierungsplan vorzulegen. Allerdings wurden Hanjin in Schifffahrtskreisen keine Chance mehr eingeräumt, sich sanieren zu können.

Der Markt der Containerschifffahrt ist von Überkapazitäten geprägt. Die Pleite hatte anfangs weltweit bei Schiffseignern, Häfen und Händlern große Unsicherheit ausgelöst. Zahlreiche von Hanjin betriebene Schiffe mussten auf offener See warten, weil ihnen die Zufahrt zu Häfen verweigert wurde.

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