Sommerurlauber betroffen Irische Ryanair-Piloten wollen streiken

Dublin · Ausgerechnet zur Ferienzeit wollen irische Ryanair-Piloten für einen Tag streiken. Sie verlangen mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. Die Billig-Airline gibt sich pikiert.

 Eine Maschine der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair auf dem Flughafen in Frankfurt am Main.

Eine Maschine der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair auf dem Flughafen in Frankfurt am Main.

Foto: Andreas Arnold

Passagiere des Billigfliegers Ryanair müssen sich am Donnerstag kommender Woche (12. Juli) auf einen Streik der irischen Piloten einrichten. Die Arbeitsniederlegungen seien in einer Urabstimmung mit einer Mehrheit von 99 Prozent beschlossen worden und würden 24 Stunden dauern.

Das teilte die irische Gewerkschaft IALPA im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Der Streik könnte viele Sommerurlauber treffen. Ryanair fliegt von Irland aus auch mehrere deutsche Flughäfen an.

Die Airline gab sich auf Twitter enttäuscht und betonte, dass die Abstimmung nur im Namen einiger Hundert irischer Piloten gewesen sei. Ryanair habe aber mehr als 4000 Piloten. Man wolle am kommenden Dienstag alle Flugpassagiere aus Irland darüber informieren, ob sie von diesem "unnötigen Streik" betroffen seien. Viele Kunden reagierten empört über das knappe Zeitfenster von zwei Tagen.

Auch die an zehn deutschen Basen stationierten Ryanair-Piloten sollen darüber abstimmen, ob sie für ihre Forderungen nach höherer Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen notfalls in einen unbefristeten Ausstand treten würden. Mit dem Ergebnis ist der deutschen Vereinigung Cockpit (VC) zufolge nicht vor Ende Juli zu rechnen.

Ryanair ist mit rund 430 Flugzeugen, 130 Millionen Passagieren pro Jahr und mehr als 4000 Piloten der größte Anbieter von innereuropäischen Flügen. Wichtige Basen in Deutschland sind unter anderem Berlin-Schönefeld, Frankfurt, Weeze und Hahn.

Die Airline hatte im vergangenen Herbst aus Pilotenmangel erhebliche Probleme und musste rund 20.000 Verbindungen streichen. Ryanair-Chef Michael O'Leary gab damals einen Kurswechsel bekannt und erklärte, dass man die bisher strikt anti-gewerkschaftliche Linie aufgebe und Verhandlungen für das gesamte fliegende Personal anstrebe.

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