Kommentar zur Inflation in der Türkei Keine Strategie

Meinung | Istanbul · Die Erdogan-Regierung setzt weiter aufs Durchmogeln. Damit kann das Land das Vertrauen der Investoren nicht zurückgewinnen.

 Erdogan-Schwiegersohn und Minister: Berat Albayrak.

Erdogan-Schwiegersohn und Minister: Berat Albayrak.

Foto: AP

Das jüngste Maßnahmenpaket der türkischen Regierung zur Bekämpfung der galoppierenden Inflation ist ein Zeichen dafür, dass Ankara alles tun will, um harten Entscheidungen aus dem Weg zu gehen. Inspekteure für Preiskontrollen in die Supermärkte zu schicken, kann sinnvoll sein, ist aber kein Ersatz für eine wirtschaftspolitische Strategie. Die Erdogan-Regierung setzt jedoch weiter aufs Durchmogeln. Damit kann das Land das Vertrauen der Investoren nicht zurückgewinnen.

Anleger haben den Eindruck, dass in dem Land die Willkürherrschaft zunimmt, dass Regeln und Institutionen nicht mehr viel bedeuten. Allein Erdogans Wort zählt. Der Präsident will alle Entscheidungen vermeiden, die seine eigenen Machtbefugnisse begrenzen würden. Genau das wäre aber der Fall, wenn die Türkei zum Beispiel, wie von vielen Experten gefordert, die Eigenständigkeit der Zentralbank stärken würde.

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