Mitarbeiter schon informiert Laufschuhkette Runners Point schließt alle Filialen

Recklinghausen · „Sobald wie möglich“ werden wohl alle Filialen der Schuhgeschäftskette Runners Point geschlossen. In Bonn hat die Kette eine Filiale in der Sternstraße. Eine andere Marke von Foot Locker soll jedoch bestehen bleiben.

 In Deutschland listet Runners Point derzeit noch gut 70 Filialen auf. Februar waren es noch über 80.

In Deutschland listet Runners Point derzeit noch gut 70 Filialen auf. Februar waren es noch über 80.

Foto: picture alliance/dpa/Axel Heimken

Der Handelskonzern Foot Locker schließt seine Laufschuhkette Runners Point und nimmt die Marke vom Markt. „Alle Filialen werden geschlossen“, sagte ein Sprecher der US-Firma am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Dies gelte auch für die Filialen in Österreich und der Schweiz. Anfang Februar gab es in Deutschland, Österreich und der Schweiz laut Geschäftsbericht insgesamt 81 Filialen.

Im Internet listet Runners Point aktuell 73 Filialen in Deutschland auf, vor allem in den alten Bundesländern und in Berlin. Die Zentrale des Filialisten hat ihren Sitz in Recklinghausen mit 170 Beschäftigten.

Rechtsanwalt Jürgen Graser, der in Recklinghausen zwei Runners-Point-Betriebsräte vertritt, schätzt die Zahl der in den Filialen betroffenen Mitarbeiter auf rund 700. „Wir rechnen damit, was die Stores betrifft, dass die Tätigkeit sobald wie möglich eingestellt wird“, sagte er der dpa. Zuvor hatten der WDR und die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ berichtet.

Foot Locker nannte keine genauen Gründe für die Pläne, sprach aber von einer vorangegangenen „Bewertung unserer Geschäftstätigkeit und der Wettbewerbslandschaft in Deutschland über den Zeitraum der vergangenen zwölf Monate“. Mit den Marken Foot Locker und Sidestep werde man auch in Zukunft für die Kunden da sein.

Die Mitarbeiter seien am Freitag informiert worden, so der Sprecher weiter. „Jetzt geht es in den Dialog mit den Sozialpartnern über einen Interessensausgleich.“ Die Filialen sollen zunächst alle geöffnet bleiben, bis eine Einigung getroffen wurde.

Laut Graser sollen die Filialen der Foot-Locker-Tochter Sidestep künftig von der Foot-Locker-Europa-Zentrale in den Niederlanden aus geleitet werden. In Sidestep-Läden werden Bekleidung und Schuhe verkauft. Laut Foot-Locker-Geschäftsbericht gibt es 77 Sidestep-Läden in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz.

Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche (CDU) sprach von einem „Schlag ins Kontor“. Es tue ihm vor allem leid für die Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz verlören. „Dahinter stehen die Schicksale von Familien. Solche Nachrichten sind immer bitter, kommen in der Corona-Krise aber erst recht zur Unzeit.“

(dpa)
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