„Prinzip Freiwilligkeit hat versagt“ Experten fordern Zuckersteuer auf Softdrinks

Bonn · Softdrinks gelten als Treiber für Übergewicht. Deshalb hat die Getränkeindustrie versprochen, den Zuckergehalt bei Limo und Co. deutlich zu senken. Eine neue Studie zeigt, dass diese Versprechen kaum eingehalten werden. Jetzt wird die Forderung nach einer Limo-Steuer laut.

 Limonaden enthalten in Deutschland durchschnittlich 5,2 Gramm Zucker je 100 Milliliter.

Limonaden enthalten in Deutschland durchschnittlich 5,2 Gramm Zucker je 100 Milliliter.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Der durchschnittliche Zuckergehalt von Softdrinks in Deutschland ist Wissenschaftlern zufolge von 2015 bis 2021 lediglich um etwa zwei Prozent gesunken. Das zeigt eine Studie der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der Technischen Universität München. Der Studie zufolge ist die Getränkeindustrie nicht auf Kurs, die selbst gesteckten Ziele zur Zuckerreduktion zu erreichen. Im Rahmen der Nationalen Reduktionsstrategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ist vereinbart, den Zuckergehalt von Softdrinks von 2015 bis 2025 auf freiwilliger Basis um 15 Prozent zu senken. Die damalige Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hatte im Jahr 2018 die „Nationale Reduktionsstrategie“ für Fertiglebensmittel ins Leben gerufen.