Metall-Tarifkonflikt: Über 117 000 Beschäftigte im Streik

Düsseldorf · Im fest gefahrenen Metall-Tarifkonflikt hoffen Beobachter nun auf Bewegung. Bevor sich die Verhandlungsführer am Mittwoch zunächst in Baden-Württemberg zur möglicherweise entscheidenden Verhandlungsrunde treffen, hat die Gewerkschaft auch in NRW den Druck erhöht.

Eine Fahne weht bei einem Warnstreik.

Eine Fahne weht bei einem Warnstreik.

Foto: S. Gollnow/Archiv

Mehr als 117 000 Beschäftigte haben nach Gewerkschaftsangaben im laufenden Metall-Tarifkonflikt bislang in Nordrhein-Westfalen die Arbeit niedergelegt. Von den Aktionen seit dem Ende der Friedenspflicht zum Jahreswechsel seien insgesamt 815 Betriebe betroffen gewesen, berichtete die Gewerkschaft am Dienstag in Düsseldorf. Allein am Dienstag hätten sich knapp 27 000 Beschäftigte beteiligt, etwa bei Ford in Köln und bei Miele in Bielefeld.

Auch am Mittwoch sollen die Aktionen fortgesetzt werden. An diesem Tag werden die jeweils regional geführten Gespräche in der vierten Runde in Baden-Württemberg fortgesetzt. Sollte es bei den von Beobachtern als "wegweisend" eingestuften Verhandlungen keine Annäherung geben, droht eine weitere Zuspitzung des Konflikts. In NRW gehen die Gespräche für die 700 000 Beschäftigten erst eine Woche später in die vierte Runde, nachdem ein Treffen in der vergangenen Woche in Neuss ergebnislos geblieben war.

Die IG Metall fordert für die bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigten der deutschen Metall- und Elektroindustrie sechs Prozent mehr Lohn sowie das individuelle Recht, die Wochenarbeitszeit befristet auf 28 Stunden reduzieren zu können. Bestimmte Gruppen wie Schichtarbeiter, pflegende Familienangehörige und Eltern junger Kinder sollen einen Teillohnausgleich erhalten. Die Arbeitgeber haben eine Einmalzahlung für drei Monate und danach zwei Prozent mehr Lohn angeboten.

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