Preisbestandteile abgesprochen Millionenbußgeld gegen Stahlhersteller Georgsmarienhütte

Bonn/Georgsmarienhütte · Das Bundeskartellamt hat gegen den Edelstahlhersteller Georgsmarienhütte wegen verbotener Preisabsprachen ein Bußgeld von 85 Millionen Euro verhängt.

 Ein Straßenschild deutet in Georgsmarienhütte in Richtung des Stahlwerks südlich von Osnabrück.

Ein Straßenschild deutet in Georgsmarienhütte in Richtung des Stahlwerks südlich von Osnabrück.

Foto: Friso Gentsch/dpa

Dies sagte ein Sprecher der Behörde in Bonn. Die "Rheinische Post" hatte zuvor darüber berichtet. Bereits im Dezember wurde die Belegschaft nach Angaben eines Unternehmenssprechers informiert. "Das Bußgeld wird uns wirtschaftlich nicht in Bedrängnis bringen", sagte er.

Bereits im vergangenen Juli hatte das Bundeskartellamt die Namen von sechs Edelstahl-Unternehmen und einem Branchenverband veröffentlicht, gegen die Bußgelder von insgesamt rund 205 Millionen Euro verhängt worden waren. Das Verfahren war Ende 2015 mit einer branchenweiten Durchsuchung nach einem sogenannten Kronzeugen-Antrag des österreichischen Stahlkonzerns Voestalpine ins Rollen gekommen.

Damals hatte die Behörde erklärt, dass es noch weitere Verfahren gebe. Auch jetzt seien noch nicht alle davon abgeschlossen, sagte der Sprecher des Bundeskartellamts: "Die Ermittlungen laufen weiter, wir können aber nicht sagen, wie lange das noch dauern wird."

Laut den Wettbewerbshütern haben die betreffenden Unternehmen über Jahre hinweg wichtige Preisbestandteile beim Vertrieb von Edelstahl abgesprochen. Demnach ging es dabei um die Berechnung und Anwendung von Schrott- und Legierungszuschlägen.

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