Streit über Einspar-Ziele Neue CO2-Standards für Autos: EU-Staaten suchen Kompromiss
Luxemburg · Der Streit über neue Klimaschutzvorgaben für Autos beschäftigt die EU-Staaten heute in Luxemburg. Die Umweltminister suchen eine gemeinsame Linie, um dann bis zum Frühjahr mit dem Europaparlament eine verbindliche Regelung auszuhandeln.
Doch schon im Kreis der 28 EU-Staaten gehen die Meinungen weit auseinander, wie schnell die Autoindustrie Klimagase einsparen soll. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, dass Neuwagen 2030 mindestens 30 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen sollen als 2020. Als Zwischenziel ist ein Minus von 15 Prozent bis 2025 vorgesehen. Deutschland trägt diese Position mit und nennt sie ambitioniert. Mehrere EU-Staaten wollen jedoch deutlich anspruchsvollere Ziele. Österreich, das derzeit den EU-Vorsitz führt, hatte den Ländern eine Einigung auf 35 Prozent vorgeschlagen.
Befürworter einer strikten Regelung verweisen darauf, dass der Klimaschutz schneller vorankommen müsse. Erst am Montag hatte der Weltklimarat IPCC rasches und entschiedenes Handeln angemahnt. Die Bundesregierung fürchtet indes Jobverluste in der Autoindustrie bei einem zu schnellen Umstieg auf neue Antriebe wie E-Autos.
Die Umweltminister wollen auch eine EU-Verhandlungsposition für die nächste Weltklimakonferenz in Polen im Dezember festzurren - ebenfalls ein sehr umstrittenes Thema. Deutschland und einige andere EU-Staaten hatten sich gegen Pläne der EU-Kommission gewandt, schon jetzt international ein höheres Klimaziel für 2030 zuzusagen.