Abschied von der iTAN-Liste Neue Sicherheitsbestimmungen beim Online-Banking

Bonn · Für Überweisungen am Computer gelten bald neue Bestimmungen. Sie betreffen die Transaktionsnummern (TAN). Was Verbraucher jetzt wissen müssen.

 Überweisen mit Chip-TAn gilt als sichere Methode – allerdings benötigt man dazu einen Generator.

Überweisen mit Chip-TAn gilt als sichere Methode – allerdings benötigt man dazu einen Generator.

Foto: picture alliance / Andrea Warnec

Für viele Bankkunden brechen neue Zeiten an: Ab 14. September 2019 können sie keine Online-Überweisungen per iTAN-Liste mehr tätigen. Alle Banken schaffen die Transaktionsnummern auf Papier ab. Grund dafür ist die seit Januar 2018 geltende europäische Zahlungsdiensterichtlinie PSD2. Sie schreibt vor, dass die für das Onlinebanking notwendigen Transaktionsnummern (TAN) dynamisch generiert werden müssen, was mit einer Zahlenfolge auf Papier nicht möglich ist. Viele Banken verzichten bereits auf die Papier-Listen. Die verbliebenen Banken informieren derzeit ihre Kunden über das Ende der iTAN-Liste.

Comdirect und Deutsche Bank legen ihren Kunden das Photo-TAN-Verfahren ans Herz, die DKB favorisiert die Erzeugung von TAN-Nummern mittels ihrer App „TAN2go“. Auf dem Rückzug ist die Mobile- oder SMS-TAN, weil Experten den Empfang bei gleichzeitiger Banking-Transaktion via Smartphone nicht für sicher halten. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik empfiehlt, auf das Verfahren zu verzichten. Was sind die Alternativen?

Chip-TAN: Bei dem bewährten und als sicher geltenden Verfahren wird die TAN durch einen externen Generator, ähnlich einem Taschenrechner, erzeugt. Steckt man die Girocard in das Gerät und hält dieses vor den PC-Bildschirm, wird die neue TAN angezeigt. „Das Gerät kann weder ausspioniert noch durch Trojaner manipuliert werden, da es nicht mit dem Internet verbunden ist“, sagt Dirk Althoff, Pressesprecher der Consorsbank. Nachteile: Die Generatoren können bis zu 60 Euro kosten. Hat man das Gerät nicht zur Hand, ist keine Transaktion möglich.

Push-TAN: Hier müssen Kunden eine App auf ihr Smartphone laden und mit einem Bank-Code einrichten. Für eine Überweisung gibt man die Überweisungsdaten in die Onlinebanking-Maske ein. Jetzt wechselt man zur Push-TAN-App, gibt sein Passwort ein und prüft die angezeigten Auftragsdaten. Gleichzeitig zeigt die App eine TAN, die man in das Onlinebanking-Formular eingibt. Banking-App und TAN-App arbeiten unabhängig voneinander und sind nach neuestem Stand der Technik verschlüsselt. Dadurch gilt das Mobil-Banking mit nur einem Endgerät als sicher.

Photo-TAN: Auch dieses Verfahren funktioniert mit einer eigenständigen App auf dem Smartphone oder mit einem speziellen Lesegerät. Vor der Transaktion erscheint ein mehrfarbiges Mosaik auf dem PC-Bildschirm, das man scannen muss. Im Gegenzug werden die TAN sowie die zugehörigen Transaktionsdaten auf dem Display angezeigt. Auch hierbei können Kosten für das Lesegerät anfallen.

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