Elektromobilität NRW will Zentrum für Batteriezellenforschung

Düsseldorf · Nordrhein-Westfalen will ein Zentrum für Batteriezellenforschung in Münster etablieren. Eine Zustimmung der Bundes steht noch aus.

Das Land NRW treibt die Bewerbung für ein Forschungszentrum zur Batteriezellenfertigung voran. Die Landesregierung würde eine solche Versuchsfabrik in Münster mit mehr als 200 Millionen Euro unterstützen, sofern der Standort den Zuschlag für rund eine halbe Milliarde Euro an Zuschuss des Bundes erhält. Das erklärten bei einem Pressegespräch NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) und Isabel Pfeiffer-Poensgen, parteilose Wissenschaftsministerin des Landes am Montag. Weitere 150 Millionen Euro soll es geben, damit Wissenschaftler mit den entwickelten Ideen neue Unternehmen aufbauen können. Das wären in der Summe 350 Millionen Euro. Hinzu kommen 7,5 Millionen Euro der Städte Münster und Ibbenbüren.

Auf Dauer könnte das Projekt einige Tausend Jobs bringen, schätzt Pinkwart. Er hofft außerdem auf eine echte Batteriefabrik in NRW. Für Münster als Zentrum eines Forschungsverbundes spricht, dass der Münsteraner Professor Martin Winter einen hervorragenden Ruf hat. Außerdem kommt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU ) aus der Region. Aus Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen werden auch Bewerbungen erwartet. Pinkwart hält es für undenkbar, dass die Mittel am Ende aus reinem Regionalproporz an NRW vorbeifließen: „Eine unabhängige Kommission wird ab Juli über die Mittelvergabe entscheiden. Für die zählt die Exzellenz des Vorhabens.“ Denn das neue Zentrum sei strategisch wichtig, damit Deutschland sich beim Bau von Elektroautos, bei Robotik, der Luftfahrt oder beim Bau von Robotern gut schlagen kann.

Auch die RWTH Aachen und das Forschungszentrum Jülich würden an dem Vorhaben mitwirken. Professor Günther Schuh von der RWTH war vom Bund aufgefordert worden, sich ebenfalls an dem Wettbewerb zu beteiligen, jetzt ist er Partner der Münsteraner.

75 Unternehmen haben laut Land erklärt, sie würden gerne mit dem neuen Institut zusammenarbeiten, darunter Evonik und Lanxess aus Köln. Henkel gilt mit seiner Klebstoffexpertise als wahrscheinlicher Partner. Das Land hat in den letzten zehn Jahren bereits mehr als 100 Millionen Euro in die Batterieforschung investiert. In Münster, Aachen und Jülich arbeiten bereits 600 Personen mit einem Jahresbudget von 90 Millionen Euro an Batterietechnologien.

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