Reaktion auf Brexit Panasonic verlegt Europasitz von London nach Amsterdam

London/Tokio · Panasonic fürchtet, Großbritannien könne nach dem Brexit von Japan als Steueroase eingestuft werden. Das könnte Nachteile bringen. Auch der Zugang zum Binnenmarkt spielt eine Rolle.

 Laurent Abadie ist Geschäftsführer von Panasonic Europa.

Laurent Abadie ist Geschäftsführer von Panasonic Europa.

Foto: Bernd von Jutrczenka/Archiv

Der japanische Elektronikhersteller Panasonic verlegt seinen Europasitz von Großbritannien in die Niederlande. Das sagte ein Panasonic-Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Unter anderem habe dabei der Brexit eine Rolle gespielt.

Bisher hat das Unternehmen seinen Europa-Sitz in Bracknell, westlich von London. Künftig soll es Amsterdam sein.

Panasonic-Europa-Geschäftsführer Laurent Abadie hatte den Schritt zuvor in einem Interview mit der japanischen Zeitung "Nikkei Asian Review" angekündigt. Grund sei unter anderem der für kommendes Jahr geplante Austritt Großbritanniens aus der EU. Panasonic wolle mit der für Oktober vorgesehenen Verlegung verhindern, möglicherweise von der eigenen Regierung bestraft zu werden. Sollte London die Unternehmenssteuer drastisch senken, könnte das Land von Japan als Steueroase eingestuft werden. Großbritannien will am 29. März 2019 die EU verlassen.

Auch der geplante Austritt der Briten aus dem europäischen Binnenmarkt bereitet Panasonic Sorgen. Der Brexit könne zu "potenziellen finanziellen Hürden durch die Anwendung unterschiedlicher Gesetze und Regelungen zwischen Großbritannien und der EU führen", hieß es in der Panasonic-Mitteilung. Auch mit "Veränderungen in der Flexibilität beim Einsatz von Mitarbeitern, Transfers von Produkten, Materialien, Dienstleistungen und Daten" sei zu rechnen.

Trotzdem geht Panasonic davon aus, dass der Umzug keinen großen Einfluss auf die Mitarbeiter haben wird. Nur weniger als zehn Personen seien davon betroffen. Mitarbeiter im Bereich Investorbeziehungen bleiben Abadie zufolge in England.

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