Postchef zum AfD-Wahlerfolg: Populisten Nährboden entziehen

Bonn · Deutschland bleibt aus Sicht von Postchef Frank Appel auch nach dem Erfolg der AfD bei der Bundestagswahl ein weltoffenes und zukunftsgewandtes Land. Er sehe sich in der Verantwortung, "alles dafür zu tun, um Populisten den Nährboden zu entziehen", sagte Appel der "Welt am Sonntag". "Wir müssen den Menschen erklären, wie gut es uns auch im internationalen Vergleich wirklich geht, und dass es keinen Grund gibt, die Zukunft zu fürchten und sich abzuschotten."

 Frank Appel spricht in ein Mikrofon.

Frank Appel spricht in ein Mikrofon.

Foto: Oliver Berg/Archiv

Deutschland stehe so gut da wie kaum ein anderes Land, sei einer der größten Exporteure der Welt, sagte Appel. "Und vielerorts im Ausland bewundert man uns dafür, wie wir mit der Flüchtlingskrise umgegangen sind. Darauf können wir stolz sein." Wer auch immer die Regierung bilde, müsse die Sorgen der Menschen ernst nehmen und zugleich jeder Form von Protektionismus, Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit eine klare Absage erteilen.

Die AfD war bei der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag mit 12,6 Prozent als drittstärkste Kraft erstmals ins Parlament eingezogen.

Zuvor hatten zwei andere Chefs von Dax-Konzernen ungewöhnlich offen auf die politische Entwicklung reagiert. VW-Chef Matthias Müller nannte das Ergebnis der Bundestagswahl einen "historischen Einschnitt": "Die alten Volksparteien verlieren dramatisch. Gleichzeitig wird die rechtsextreme und ausländerfeindliche AfD drittstärkste politische Kraft im Bundestag." Deren zweistelliges Ergebnis sei "schockierend". Ähnlich äußerte sich Siemens-Chef Joe Kaeser. Mit der AfD habe es eine "national-populistische Partei fulminant ins Parlament geschafft. Das ist auch eine Niederlage der Eliten in Deutschland."

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