Rheinmetall will um Rüstungsaufträge in der Türkei buhlen

Düsseldorf/Ankara · Der Rüstungskonzern Rheinmetall will sein Geschäft in der Türkei ausbauen. Über ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem türkischen Lkw- und Bushersteller BMC wolle sich Rheinmetall an künftigen Ausschreibungen in dem Land beteiligen, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch. Im vergangenen Jahr hatte die Tageszeitung "Welt" über Absichten des Konzerns berichtet, Rad- und Kettenpanzer in der Türkei zu bauen. Am Mittwoch berichteten das Magazin "Stern", die türkische Exilredaktion "Özgürüz" sowie das Recherchezentrum Correctiv, die Pläne dazu seien weit fortgeschritten. Die Branche rechnet künftig etwa mit einer Ausschreibung zum Bau des geplanten türkischen Kampfpanzers "Altay".

 Das Logo der Rheinmetall AG.

Das Logo der Rheinmetall AG.

Foto: Caroline Seidel/Archiv

Rheinmetall verteidigte Pläne zum Ausbau des Rüstungsgeschäfts. "Die Türkei ist nach wie vor ein wichtiger Handelspartner Deutschlands, ein voll integrierter Nato-Partner und nach wie vor ein Beitrittskandidat für die Europäische Union", sagte der Sprecher.

Die Linken-Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen sagte dem "Stern", der geplante Einstieg von Rheinmetall in die Produktion von Panzern in der Türkei sei "ein ungeheuerlicher Vorgang". Vom Unternehmen hieß es: "In der Bewertung der Situation in Kundenländern folgt Rheinmetall - wie auch andere Unternehmen - der Beurteilung der Bundesregierung". Rheinmetall hält einen Anteil von 40 Prozent an dem Joint Venture mit dem türkischen Unternehmen BMC und einem weiteren Partner.

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