Szenarien für die Wirtschaft 5,6 Millionen Jobs in Deutschland bei russischem Gasstopp betroffen

München · Falls Russland ab Juli den Gashahn komplett zudreht, drohen der deutschen Wirtschaft fast 13 Prozent Wertschöpfungsverlust. Eine Studie warnt vor der möglichen Situation.

 Die Gasspeicher müssen bis November zu 90 Prozent befüllt werden.

Die Gasspeicher müssen bis November zu 90 Prozent befüllt werden.

Foto: dpa/Waltraud Grubitzsch

Michael Böhmer verwahrt sich dagegen, Apokalyptiker zu sein. „Wir sind überzeugt, einer möglichen Realität sehr nahezukommen“, sagt der Chefvolkswirt des Baseler Analysehauses Prognos. Das hat im Auftrag der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft eine Studie zu Folgen eines Komplettlieferstopps russischen Gases für Deutschland berechnet. „Die Abhängigkeit vom russischen Gas ist bislang dramatisch unterschätzt worden“, bilanziert Böhmer. Berechnet hat Prognos die Auswirkungen eines Lieferstopps für das zweite Halbjahr 2022. In dem Zeitraum würde die deutsche Wirtschaftsleistung um 12,7 Prozent sinken. 193 Milliarden Euro Wertschöpfungsverlust bedeutet das. Bisherige Studien haben vergleichbar ein Minus von maximal acht Prozent berechnet, stellt Böhmer klar.