RWE: Milliardenverlust wegen niedriger Strompreise

Frankfurt/Main · Die niedrigen Strompreise im Großhandel und der Atomkompromiss reißen beim Energiekonzern RWE ein dickes Loch in die Bilanz. Unterm Strich muss das Essener Unternehmen einen Verlust von 5,7 Milliarden Euro für das vergangene Jahr verdauen, wie RWE am Mittwoch mitteilte. Bereits im Jahr 2015 hatte das Unternehmen ein Minus von 170 Millionen Euro eingefahren. Der um Sondereffekte bereinigte Überschuss fiel mit rund 800 Millionen Euro indes besser aus als von RWE zuvor veranschlagt. Zudem sanken die Nettoschulden um 2,8 Milliarden Euro auf 22,7 Milliarden Euro.

 Das RWE Logo auf der alten Zentrale des Energiekonzerns.

Das RWE Logo auf der alten Zentrale des Energiekonzerns.

Foto: Roland Weihrauch/Archiv

Beim Jahresgewinn schlugen insbesondere Abschreibungen in Höhe von 4,3 Milliarden Euro auf den deutschen Kraftwerkspark sowie Anlagen in Großbritannien, den Niederlanden und der Türkei ins Kontor. Hintergrund sind geänderte Erwartungen für die künftige Entwicklung der Großhandelspreise für Strom. Zweite große Baustelle ist der Atomkompromiss: RWE zahlt zum 1. Juli 2017 die vereinbarten 6,8 Milliarden Euro in den neuen staatlichen Atomfonds, was in den Konzernabschluss durch eine Erhöhung der Kernenergierückstellungen einfließt.

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