ICE-Rundfahrt Scheuer erwartet von der Deutschen Bahn rasche Fortschritte

Berlin · Der Bahnchef und sein Minister auf ICE-Rundfahrt in Berlin. Richard Lutz und Andreas Scheuer wollen die Bahn gemeinsam voranbringen. Doch einige Fragen zur Zukunft des Unternehmens bleiben offen.

 Andreas Scheuer (CSU, l), Bundesverkehrsminister, und Bahnchef Richard Lutz stehen auf dem Bahnhof Gesundbrunnen vor einem neuen ICE 4.

Andreas Scheuer (CSU, l), Bundesverkehrsminister, und Bahnchef Richard Lutz stehen auf dem Bahnhof Gesundbrunnen vor einem neuen ICE 4.

Foto: Wolfgang Kumm

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erwartet schon bald bessere Pünktlichkeitswerte der Deutschen Bahn.

"Ich möchte, dass es Fortschritte gibt schon im ersten Halbjahr 2019", sagte er bei einer Sonderfahrt mit Bahnchef Richard Lutz in einem ICE-4-Zug rund um Berlin.

Auch im Schienengüterverkehr müsse es viel besser laufen: "Ich verstehe nicht, dass wir in wirtschaftlich prosperierenden Zeiten an manchen Stellen so viel Defizit einfahren."

Über zusätzliche Investitionszuschüsse des Bundes an die Bahn ist nach Worten Scheuers noch nicht entschieden. "Erst werden wir Ziele und Maßnahmen formulieren, dann reden wir übers Geld", sagte der Minister. Lutz stellte fest, bei den 5 Milliarden Euro, über die zuletzt diskutiert worden sei, handele es sich um eine Summe, die die Bahn selbst aufbringen wolle, um Servicequalität und Pünktlichkeit zu verbessern. An diesem Donnerstag und Freitag berät der Bahn-Aufsichtsrat über diese Themen.

Bei der Pünktlichkeit für den Fernverkehr wollte sich der Bahnchef nicht auf neue Ziele festlegen. "Es wird Jahr für Jahr besser werden, das kann ich jedem versprechen", sagte Lutz. Derzeit kommen weit weniger als 80 Prozent der ICE und Intercitys pünktlich ans Ziel. Eigentlich wollte die Bahn dieses Jahr 82 Prozent erreichen. Pünktlich sind Züge nach Definition der Bahn, wenn sie weniger als sechs Minuten zu spät ankommen.

Das System Schiene sei anders als von Kritikern behauptet nicht unterfinanziert, sagte Scheuer: "Geld ist genug im System und zum Investieren." 41 Prozent der Bundesmittel für den Verkehr flössen in den Bahnsektor. Im Verhältnis zur Verkehrsleistung sei das überdurchschnittlich viel.

Ihren Ökostrom-Anteil will die Bahn von derzeit 57 Prozent bis zum Jahr 2030 auf 80 Prozent erhöhen, wie Lutz ankündigte. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch 70 Prozent als Ziel für 2030 ausgegeben. "Kein anderes Verkehrmittel schont die Umwelt so wirksam und nachhaltig", sagte Lutz. Im vergangenen Jahr lag der Ökostromanteil nach Bahnangaben bei 44 Prozent.

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