Verbrauchertipp So lohnt sich die Vermietung der eigenen Immobilie

Frankfurt · Nicht immer rechnet es sich, selbst im Eigenheim zu wohnen. In diesen Fällen sind Alternativen sinnvoll. Damit sich die Vermietung lohnt, muss das Mietobjekt rentabel sein.

 Neubauten: Eine Immobilie kann als Altersvorsorge dienen. FOTO: DPA

Neubauten: Eine Immobilie kann als Altersvorsorge dienen. FOTO: DPA

Foto: picture alliance / Peter Kneffel

Das Eigenheim steht als Geldanlage und Baustein für die Altersvorsorge hoch im Kurs. Im Alter hat die selbst genutzte Immobilie aber nicht nur Vorteile. Manchmal sind die Vermietung oder der Verkauf sinnvoller.

Eigennutzung: Wer in den eigenen vier Wänden wohnt, zahlt keine Miete. Für Rentner ist das ein großer Vorteil, denn das eingesparte Geld bringt nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ein finanzielles Plus von durchschnittlich 500 Euro netto pro Monat gegenüber Mietern. Es drohen weder Mieterhöhungen noch Kündigung. „Eigentümer sollten allerdings bedenken, dass sie ihre Immobilie selbst in Schuss halten müssen“, sagt Ralph Buschle, Immobilienexperte der Sparkasse Koblenz. Der Verband privater Bauherren empfiehlt, je nach Alter der Immobilie, ein bis zwei Euro pro Quadratmeter Wohnfläche monatlich für Instandhaltungen zurückzulegen.

Vermietung: Auch die Vermietung des Eigenheims kann die Rentenkasse aufbessern. Dafür sollte es möglichst abbezahlt sein. Wohnt der Vermieter selbst zur Miete, sollten seine Mieteinkünfte nicht geringer ausfallen als die eigene Miete. Ist die Vermietung ein Verlustgeschäft, wäre es besser, die eigene Immobilie selbst zu bewohnen. Vermieter sollten zudem bedenken, dass Verwaltung und Instandhaltung zeitlichen und finanziellen Aufwand verursachen.

Damit sich die Vermietung lohnt, muss das Mietobjekt rentabel sein. „Dazu sollte die Nettomietrendite mindestens drei bis vier Prozent betragen“, sagt Buschle. In die Mietrendite fließen Kaufpreis, Steuern und Kaufnebenkosten ebenso ein wie die Ausgaben in Zusammenhang mit der Vermietung. Beispiel: Sie investieren insgesamt 300.000 Euro in eine Eigentumswohnung, der Jahresertrag (Kaltmiete abzüglich Verwaltungs- und Instandhaltungskosten) beträgt 10.000 Euro. Rechnung: 10.000 geteilt durch 300.000 mal 100 ergibt 3,33 Prozent Nettorendite. Bei einer Vermietung winken zudem Steuervorteile: Vermieter können den Gebäudewert gestaffelt absetzen, ebenso Steuern, Verwaltungskosten und Modernisierungsaufwand.

Verkauf: Auch der Verkauf des Eigenheims kann eine Option sein. Wird der Erlös zum Beispiel in ein Fondsdepot investiert, ermöglichen die Erträge eine langjährige Zusatzrente. 500.000 Euro erlauben bei drei Prozent Rendite beispielsweise Auszahlungen von rund 900 Euro pro Monat nach Steuern – ohne Kapitalverzehr. Damit das Geld zuverlässig fließt, sollten sich Anleger aber besser beraten lassen. Wer bereits Wertpapiererfahrung besitzt, der kann automatisiert anlegende Robo-Advisors nutzen. Anbieter wie Growney oder Whitebox bieten bereits effiziente Auszahlpläne an, Quirion und Bevestor arbeiten daran.

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