Staatsanwaltschaften in Bonn und Köln ermitteln Straftat-Verdacht gegen Subunternehmer von Paketdienst Hermes

Bonn/Köln/Hamburg · Die Staatsanwaltschaften in Köln und Bonn ermitteln gegen Subunternehmer von Hermes wegen möglicher Straftaten. Mehrere Durchsuchungen bei Servicepartnern des Paketdienstes in NRW wurden bereits vorgenommen.

 Paket-Zustellung von Hermes in einem Kölner Kiosk.

Paket-Zustellung von Hermes in einem Kölner Kiosk.

Foto: Oliver Berg/dpa

Die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelte im Raum Euskirchen und stellte bei Durchsuchungen zahlreiche Unterlagen sicher. Drei Personen gelten als Beschuldigte und sollen gegen das Mindestlohngesetz verstoßen haben. Auslöser für die Ermittlungen war ein Bericht des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Alle Verdächtigen sind auf freiem Fuß.

Bei einer Durchsuchung der Kölner Ermittler wurden allein am Dienstag, 21. November, 24 Subunternehmer in Nordrhein-Westfalen durchsucht und 16 Moldauer als möglicherweise illegal Beschäftigte festgestellt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Im Einsatz waren 300 Beamte. Gegen einen Beschuldigten werde ermittelt wegen Verdachts des Einschleusens von Ausländern und Urkundenfälschung (falsche Pässe).

Hermes erklärte dazu, das Unternehmen ermittele mit Hochdruck, um schnellstmöglich Konsequenzen ziehen zu können. "Die im Bericht geschilderten Umstände entsprechen in keinem Fall auch nur ansatzweise den Maßstäben, an denen wir unsere in der Zustellung für uns tätigen Servicepartner messen", sagte ein Sprecher. "Wir erwarten selbstverständlich, dass alle für uns tätigen Servicepartner vollumfänglich die gesetzlichen Vorgaben einhalten." Hermes werde die im WDR-Bericht erhobenen Vorwürfe schnellstmöglich umfassend prüfen und falls nötig umgehend rechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen einleiten.