Kommentar zum Berliner Flughafenchaos Tegel und das Volk

Meinung | Berlin · Am Berliner Flughafen Tegel scheiden sich schon länger die Geister. Nun können die Bürger ein Wörtchen mitreden. In der Debatte hängt vieles auch vom Pannenflughafen BER ab.

 Das Aus für den Flughafen Tegel ist längst beschlossen und vertraglich vereinbart.

Das Aus für den Flughafen Tegel ist längst beschlossen und vertraglich vereinbart.

Foto: dpa

Niemand hat die Absicht, einen Flughafen zu eröffnen? Doch, in Berlin, aber das dauert. Die berechtigte Frage: Kann Berlin Flughafen? Im Prinzip ja, aber nur die bestehenden – Schönefeld und Tegel. Tempelhof ist ja schon zu.

Inzwischen fünf Mal mussten die Planer die Eröffnung des großen Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg (BER) verschieben. 2011, 2012, 2013, 2016, 2017. Geht nicht, gibt's nicht? Doch, in Berlin. Jetzt wird 2018 für eine BER-Eröffnung gehandelt. Doch wer weiß, was noch kommt, welche Entrauchungsanlage nicht funktioniert, welche Brandschutztüren nicht öffnen. Die unendliche Geschichte geht weiter.

Dafür ist auf den Flughafen Tegel Verlass. Klein, alt, zuverlässig, schnell erreichbar. Vor allem: Er funktioniert. Die Berliner lieben Tegel. Jetzt hat der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) einen Volksentscheid auf dem Tisch, mit dem die Initiatoren den Flughafen Tegel offen halten wollen – auch über die Eröffnung des geplanten Großflughafens BER hinaus, wann immer das sein wird. Müller wird auf keinen weiteren Eröffnungstermin mehr wetten wollen.

Zwar wäre das Ergebnis des Volksentscheides für den Senat womöglich nicht bindend, aber Müller muss aufpassen. Ein Flughafen, der nicht öffnet, plus ein Flughafen, der „fliegt“, aber geschlossen werden soll, das ist selbst für Berlin zu viel. Sehnse, dit ist Balin!

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