Europäische Luxuskaufhäuser Tradition ohne Stillstand

London/Berlin · Prachtvolle Fassaden, Tausende von Mitarbeitern, Luxus pur. So manches feine Kaufhaus etwa in Deutschland, Großbritannien oder Frankreich kannten schon die Urgroßeltern. Was macht ihren Reiz aus?

Juwelen, Kaviar oder edles Spielzeug zu Weihnachten: Staunend schieben sich Menschenmassen wie vor Jahrzehnten durch Europas exklusive Konsumtempel, zu denen zum Beispiel Harrods und KaDeWe zählen. Die Häuser setzen auf Tradition und meiden zugleich Stillstand.

Harrods
Eine Schachtel handgemachter Schokolade für umgerechnet mehr als 10 000 Euro oder ein Baby-Elefant, den der spätere US-Präsident Ronald Reagan für einen Parteitag bestellte - im Londoner Luxus-Kaufhaus Harrods war und ist vieles möglich. Exotische Tiere werden dort zwar schon lange nicht mehr verkauft, aber das schillernde Angebot der Touristenattraktion zieht jeden Tag bis zu etwa 300 000 Gäste an. Nicht nur in der Weihnachtszeit klingeln die Kassen kräftig. Viele Araber entfliehen im Sommer der Wüstenhitze und kaufen - angesichts der Entbehrungen des bevorstehenden Ramadans - für enorme Summen Juwelen oder Designer-Handtaschen im Harrods ein.

KaDeWe
Für viele Berliner und Touristen ist das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) die Einkaufsinstanz in der Hauptstadt. Doch der kaiserzeitliche Konsumtempel ist in die Jahre gekommen. Zwar glänzen in der Luxusabteilung Läden von Gucci bis Rolex, doch wer weiter in das Gebäude vordringt, steht vor Reihen gleichförmiger Kleiderständer mit Blusen und Strickjacken, wie es sie auch anderswo gibt. Inzwischen kommen manche Berliner Einkaufszentren ähnlich vornehm daher wie das KaDeWe - nicht zu schweigen von Vorzeigeläden der Markenartikler von Apple über Boss bis Gerry Weber.

La Rinascente
Eleganz wird noch immer großgeschrieben im Traditions-Warenhaus La Rinascente in Europas Modehauptstadt Mailand. In Toplage direkt an der Piazza des berühmten Doms zieht das 2016 als „bestes Warenhaus weltweit“ ausgezeichnete Flaggschiff der Handelsgruppe Touristen wie Einheimische an. Hinter schlichter Fassade wartet La Rinascente auf 14 Ebenen mit dem typischen Sortiment eines Luxuskaufhauses auf: Es gibt einen Gourmet-Supermarkt, Mode von italienischen und internationalen Designern bis hin zu Wellness- und Kosmetikprodukten.

Galeries Lafyette
Trotz der Terrorserie in Frankreich strömen Besucher weiterhin in die Galeries Lafayette am Boulevard Haussmann in Paris - besonders zur Weihnachtszeit. Die Leitung stellt sich im Durchschnitt auf 180 000 Besucher pro Tag ein. Seit fast zwei Jahren gibt es einer Sprecherin zufolge verstärkte Sicherheitsmaßnahmen. Die Anschläge hätten sich vor allem bei der internationalen Kundschaft bemerkbar gemacht. Einbußen bezifferte die Sprecherin aber nicht.

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