Kommentar zur regionalen Entwicklung Über den Tellerrand blicken

Meinung | Bonn · Die Rheinschiene boomt. Das ist erfreulich, und doch kann sich die Regionalpolitik nicht auf diesem Befund ausruhen. Ein Kommentar zur Regionalentwicklung.

. Dass die Rheinschiene nicht zu den Problemregionen Deutschlands gehört, ist erfreulich. Und zugleich alles andere als überraschend. Der Köln/Bonner Raum boomt, die Region kann langfristig von Bevölkerungswachstum ausgehen.

Darauf kann sich die hiesige Regionalpolitik aber nicht ausruhen. Es gibt genug zu tun. Denn abseits der prosperierenden Rheinschiene und der wohl genährten Speckgürtel gibt es durchaus strukturschwache Gegenden, die mit Problemen wie schwindender Infrastruktur, mangelndem Arbeitsplatzangebot und Abwanderung zu kämpfen haben. Man schaue beispielsweise in die Eifel oder an die obere Sieg.

Die Bevölkerung drängt es in die Städte oder zumindest in stadtnahe Gegenden, weil dort die Arbeitsplätze sind. Folge: Die Städte laufen über, der Wohnraum wird immer teurer – selbst Gutverdiener können sich dort oft keine Immobilie mehr leisten. Also ziehen Interessenten ins nähere Umland, wo die Immobilienpreise dann ebenfalls durch die Decke schießen.

Zugleich haben diese hoch frequentierten Gegenden mit wachsenden Verkehrsproblemen zu tun. Der Dauerstau gehört zum Alltag, und das geht nicht zuletzt zu Lasten der Lebensqualität in den Städten – Stichwort Luftverschmutzung.

Eine intelligente Regionalplanung muss über den Tellerrand hinausblicken und in größeren Zusammenhängen denken – auch im Raum Köln/Bonn. Vor allem gilt es, Wohnen und Arbeiten wieder näher zusammenzurücken. Diese Funktion können nur die umliegenden Landkreise übernehmen. Das würde die Oberzentren entlasten, sowohl mit Blick auf den Wohnungsmarkt als auch ökologisch. Und es würde ländliche Gegenden stärken.

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