Es geht um 700 Millionen Euro Urteil zum Übernahme-Streit der Bonner Postbank erwartet

Köln · Im Jahr 2008 stieg die Deutsche Bank bei der Postbank ein, später wurde das Bonner Geldhaus komplett übernommen. Wann genau waren die Frankfurter am Ruder? Eine Frage, deren Antwort 700 Millionen Euro wert sein könnte.

 Im Rechtsstreit um den Übernahmezeitpunkt der Postbank geht es um 700 Millionen Euro.

Im Rechtsstreit um den Übernahmezeitpunkt der Postbank geht es um 700 Millionen Euro.

Foto: Benjamin Westhoff

Im Streit über die Postbank-Übernahme könnte an diesem Mittwoch (9.30 Uhr) am Oberlandesgericht Köln ein Urteil gesprochen werden. Kleinaktionäre fordern von der Deutschen Bank Entschädigung, weil das Frankfurter Institut ihnen bei der 2012 abgeschlossenen Übernahme der früheren Post-Tochter zu wenig Geld gezahlt haben soll. Die Deutsche Bank bestreitet das.

Knackpunkt ist die Frage, wann die Frankfurter das Sagen hatten bei der Postbank. Die Kläger gehen vom Jahr 2008 aus - wäre dies der Fall, hätten sie deutlich mehr Geld für ihre Anteile bekommen müssen. Die Deutsche Bank machte ihnen aber erst 2010 ein Angebot, damals war der Aktienwert wegen der Finanzkrise im Keller.

Laut Geschäftsbericht der Deutschen Bank geht es um ein Klagevolumen von 700 Millionen Euro plus Zinsen. Zu den Klägern gehören der Verlag Effectenspiegel, der eine Aktionärszeitschrift herausgibt, sowie weitere Kleinaktionäre. Es geht um zwei Verfahren, von denen das eine bereits 2011 begann. Da es um den gleichen Streitgegenstand geht, wurden beide Verfahren gebündelt. Nun werden sie gemeinsam entschieden. Die Auseinandersetzung landete bereits vor mehreren Gerichten - mal mit Erfolgen für die eine, mal für die andere Seite. Das letzte Wort dürfte vermutlich auch am Mittwoch nicht gesprochen sein - die unterlegene Seite könnte vor den Bundesgerichtshof ziehen.

(dpa)
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