Verdi bestreikt Postbank-Filialen in sieben Bundesländern

Berlin/Stuttgart · Postbank-Beschäftigte verdienen zu wenig und haben keinen ausreichenden Kündigungsschutz, findet Verdi. Weil die Tarifverhandlungen ins Stocken geraten waren, verleiht sie ihren Forderungen nun mit Warnstreiks Nachdruck.

Das Logo der Postbank.

Das Logo der Postbank.

Foto: Martin Gerten/Archiv

Die Gewerkschaft Verdi hat Postbank-Mitarbeiter in Baden-Württemberg und anderen Bundesländern zu Warnstreiks aufgerufen. Insgesamt waren am Montag 60 Filialen in den verschiedenen Ländern betroffen, wie ein Sprecher mitteilte. Geschlossen war zum Beispiel der Standort Bolzstraße im Stuttgarter Zentrum, zudem gab es Warnstreiks in Sinsheim und Wangen. Die Beschäftigten fordern eine Verlängerung des Kündigungsschutzes, Gehaltserhöhungen und höhere Ausbildungsvergütungen. Ein Gegenangebot des Unternehmens lehnten sie bereits ab.

Die Postbank übernimmt auch Dienstleistungen für die Post. Wer am Montag also zum Beispiel ein Paket aufgeben wollte, stand in der Stuttgarter Bolzstraße vor verschlossenen Türen.

Bestreikt wurden Filialen in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern sowie Filialen und Verwaltungsstandorte in Nordrhein-Westfalen. Nach Gewerkschaftsangaben streiken mehrere hundert Beschäftigte. Bereits am Freitag und am Wochenende hatte es in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen Arbeitsausstände worden.

Vor einer Woche waren die Gewerkschaft und die Postbank in der dritten Runde der Tarifverhandlungen in Siegburg nicht weitergekommen. Verdi vertritt 18 000 Beschäftigte bei der Postbank, Postbank Filialbetrieb sowie der BHW-Gruppe und weiterer Tochterunternehmen. Sie fordert unter anderem eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Ende 2022, eine Gehaltserhöhung von fünf Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine deutlich höhere Ausbildungsvergütung.

Die Gewerkschaft hatte am vergangenen Montag ein Gegenangebot der Postbank abgelehnt. Sie bot nach eigenen Angaben an, Gehälter und Bezüge in zwei Stufen um insgesamt 2,5 Prozent ab dem 1. November 2017 mit einer Laufzeit bis 30. Juni 2019 anzuheben. Außerdem wolle man bis zum 30. Juni 2019 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.

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